Buch-Rezension: Ich bin - Zentrale Worte Jesu neu entdeckt

Ich bin

Autor:

Für manche von uns fällt der Zugang zu den „Ich bin-Worten“ Jesu Christi schwer. Wie meint Jesus das, wenn er beansprucht das Brot des Lebens zu sein – oder die Tür? Wiersbe schafft in diesem Buch einen leichteren Zugang zu den sieben „Ich bin“-Statements von Jesus und vermittelt ganz „nebenbei“ viel gesunde biblische Lehre.

Warren W. Wiersbe hat bereits über 160 Bücher geschrieben. Und weil ich hier und da schon einige Empfehlungen für seine Bücher gelesen habe, war ich gespannt und erfreut, nun dieses Buch lesen zu können.

Das Buch beginnt mit einigen Worten zur Selbstoffenbarung Gottes an Mose und verbindet sie mit zehn weiteren Konkretisierungen dieses Namens im Alten Testament. Allein diese Namen sind schon sehr spannend! Gottes Name „ICH BIN“ ist nach Wiersbe auch der Name seines Sohnes Jesus Christus! Damit verknüpft er den Einstieg des Buches ins Alte Testament mit dem Neuen und kommt auf sein Kernanliegen zu sprechen.

Im Johannesevangelium werden sieben „Ich bin – Worte“ von Jesus zitiert.

  1. Ich bin das Brot des Lebens!
  2. Ich bin das Licht der Welt!
  3. Ich bin die Tür!
  4. Ich bin der gute Hirte!
  5. Ich bin die Auferstehung und das Leben!
  6. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!
  7. Ich bin der wahre Weinstock.

Alle diese sieben Worte werden in jeweils einem Kapitel mit aller Kunst ausgelegt. Wiersbe zeigt in großer Klarheit den Zusammenhang der Worte auf, in denen sie ausgesprochen wurden. Er geht, wo dies notwendig ist, auf die damaligen Lebensverhältnisse und Gepflogenheiten ein. Besonders bei der Auslegung zum „Ich bin die Tür“-Wort von Jesus war das ein klasse Augenöffner für mich. Beobachtungen im Bibeltext, Wortstudien, Parallelen und viele andere Kniffe der Hermeneutik (d.h. Auslegungslehre) werden angewandt! Der Autor vermittelt nicht einfach irgendwelche eigenen Gedanken über die Aussagen von Jesus, sondern fragt nach dem Literalsinn (d.h. nach dem beabsichtigten Verständnis).

Eine weitere besondere Stärke der Auslegung dieser Jesus-Worte liegt in der gesamtbiblischen Betrachtungsweise. Es werden gekonnt Bibelstellen im laufenden Text zitiert, um die Auslegung mit Aussagen, die an anderer Stelle der Bibel stehen, zu stützen. Es ist spannend wie Wiersbe Johannes 14,6 mit Psalm 1 verknüpft. Dieses Buch hat mir also nicht nur die „Ich bin“-Worte erhellt, sondern auch meine Lust zum eigenen Bibelstudium angeregt, um ebenfalls diese großen Zusammenhänge zu sehen und solch eine gute Bibelkenntnis zu erwerben.

Die Stärke des Buches hat auch seine Kehrseite. Manchmal habe ich mich bei der Frage ertappt, inwiefern die Ausführungen noch mit den „Ich bin“-Worten zu tun haben. Das heißt die Erklärungen sind hier und da ausschweifend. Wiederrum versteht Wiersbe es, die doch eher theoretisch anmutenden sieben Worte, auf unser Leben heute zu beziehen und zu verändertem Denken und Handeln anzuregen.

Wer dieses Buch aufmerksam liest, wird darin viele Schätze finden. Es sind so viele, dass man sie gar nicht alle heben kann. Aber manche Bücher eignen sich ja dazu, sie mehrfach zu lesen und bei Bedarf darin nachzuschlagen. „ICH BIN – Zentrale Worte Jesu neu entdeckt“ ist so ein Buch: Leicht zu lesen, interessant, strukturiert, biblisch, bereichernd!

 Die Rezension/Kritik stammt von: Viktor Janke
 Kategorie: Biblische Lehre

  Verlag: Christliche Verlagsgesellschaft (CV Dillenburg)
  Jahr: 2013
  ISBN: 978-3863530259
  Seiten: 224
 €    Preis: 9,90 Euro
Buch-Rezension: ICH BIN - Die Selbstoffenbarung Jesu in den Bildreden des Johannesevangeliums

ICH BIN

Autor:

Daniel Facius ist promovierter Jurist und hat einen Master der Theologie. In dem vorliegenden Buch, das auf seiner Masterarbeit basiert, beschäftigt er sich mit den „Ich bin“-Worten Jesu aus dem Johannesevangelium. Zunächst gibt der Autor einen guten Überblick über die Verwendung von „Ich bin“-Konstruktionen im ganzen Neuen Testament und in der Septuaginta. Danach beleuchtet er äquivalente Formulierungen im hebräischen Alten Testament und erörtert die theologische Bedeutung der „Ich bin“-Formel (Selbstidentifikation, Rekognitionsformel, Botenformel und alttestamentliche Offenbarungsformel). Dann wendet er sich den sieben „Ich bin“- Worten des Johannesevangeliums zu.

Der Autor interpretiert jedes einzelne dieser sieben Worte auf dem Hintergrund des Alten Testamentes und der jüdischen (rabbinischen) Theologie und stellt am Ende jedes Abschnitts als Fazit fest, dass alle sieben „Ich bin“- Worte Jesus als den im Alten Testament verheißenen Messias ausweisen, der zugleich eins ist mit Gott und daher selbst Gott ist.

Facius sucht in seiner sorgfältig erarbeiteten Studie stets das Gespräch mit der kritischen Universitätstheologie und kann überzeugend darlegen, dass die „Ich bin“ – Worte Jesu keineswegs von gnostisch- mandäischen Quellen abhängen, sondern Ausdruck des einzigartigen Seins Jesu sind; sie sind ein „terminus technicus, der den exklusiven Anspruch seiner Person wie seines messianischen Werkes“ beschreiben (S. 28).

Das Buch ist flüssig und gut lesbar geschrieben. Und obwohl der Autor auf hohem wissenschaftlichem Niveau fundiert argumentiert und auch schwierigen literarkritischen Fragen nicht aus dem Weg geht, kann das Werk von jedem an theologischen Fragen interessierten Leser mit viel Gewinn studiert werden. Hilfreich wäre es für den Leser, der des Griechischen und Hebräischen nicht kundig ist, wenn den im Text abgedruckten hebräischen und griechischen Bibelstellen eine deutsche Übersetzung beigefügt worden wäre. Dies könnte in der zweiten Auflage ja nachgeholt werden.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Friedhelm Jung
 Kategorie: Biblische Lehre

  Verlag: Verlag für Kultur und Wissenschaft
  Jahr: 2017
  ISBN: 978-3-86269-120-3
  Seiten: 164
 €    Preis: 14,80 Euro

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