In meinem Herzen Feuer
Autor: Johannes Hartl
Der promovierte katholische Theologe Johannes Hartl beschreibt in diesem Buch die Entstehung des Gebetshauses in Augsburg und schildert in den 25 Kapiteln, welche Erfahrungen er u.a. auf vielen Auslandsreisen in seinem persönlichen Gebetsleben gemacht hat. Der Autor beschreibt offen und ehrlich seine Jugendzeit, negative und positive Erfahrungen im praktischen Christsein und erinnert in etlichen Passagen an biblische Wahrheiten (Notwendigkeit des Bibellesens, Engagement für Außenstehende, Israel ist das Volk Gottes, kein Sex außerhalb der Ehe etc.). Absolut richtig ist seine Feststellung: die Beschäftigung mit Jesus ist Gebetsmotivation. Das Buch ist allerdings gefüllt mit mystisch-esoterischen Erlebnissen. Der Autor beschreibt Visionen, „meditatives Bibellesen“ (3 Wochen lang täglich vier Stunden lang einen Psalmvers beten), Gebet als künstlerischen Akt, schildert „Power-Erfahrungen“, stellt die klösterliche Abgeschiedenheit als lehrreich und als begehrenswertes Lebensziel dar, spricht über „Jesus-Ecken“ als Gebetsplatz, über diverse charismatische Praktiken, über Energydrink-Stapeln für Gebetsmarathon, über Totenerweckungen im Namen Jesus usw. Vieles klingt sehr befremdlich und teilweise haarsträubend! Es mangelt stark an den biblischen Aussagen über Gebet oder an Hinweisen, wie Jesus gebetet hat. Die Aussage „wenn du jemanden demütigen willst, frage ihn nach seinem Gebetsleben“ trifft auf Johannes Hartl nicht zu. Nervig und überheblich wirkten auf mich die vielen Ortsbeschreibungen und Reiseerlebnisse. Das Buch ist eher eine Autobiographie als ein Sachbuch über Gebetsleben. Ich kann es keinem empfehlen.
Die Rezension/Kritik stammt von: Martin Ehrhardt
Kategorie: Sonstiges
Jahr: 2016
ISBN: 978-3-417-26610-8
Seiten: 240
€ Preis: 16,95 Euro