Psalmenkommentar von Charles Haddon Spurgeon

Die Schatzkammer Davids - Eine Auslegung der Psalmen

"Nun ist das Riesenwerk getan! Alle Ehre sei Gott dargebracht!" So schrieb C.H. Spurgeon im Jahr 1885, als er den letzten Band des "Treasury of David" hinausgehen ließ. "Mehr als zwanzig Jahre sind dahingeglitten, während diese Arbeit unter meinen Händen war; aber den Reichtum an Gnade zu ermessen, der während dieser Zeit verschwenderisch über mich ausgeschüttet worden ist, dazu ist mein Herz bei aller Dankbarkeit nicht imstande."

"Doch so freudig ich den Herrn dafür preise, dass er es mir hat gelingen lassen, das Werk zu vollenden, lagert sich ein Schatten von Traurigkeit über mein Gemüt, da ich nun die Schatzkammer Davids verlasse, um nie auf Erden ein reicheres Vorratshaus zu finden, wiewohl mir der ganze weite Palast der göttlichen Offenbarung offen steht. Es waren gesegnete Tage, da ich mit dem Psalmisten sinnend, betend, trauernd, hoffend, glaubend und frohlockend in tiefe innere Gemeinschaft treten durfte. Kann ich wohl hoffen, diesseits der Tore der goldenen Stadt noch freudenreichere Stunden zu erleben?"

"Das Psalmbuch unterweist uns ebenso sehr im Gebrauch von Flügeln, als in dem von Worten; es lehrt uns, der Lerche gleich von der Erde zu den Himmelshöhen uns singend emporzuschwingen. Oft habe ich bei der Arbeit die Feder hingelegt, um mit dem Psalm, den ich bearbeitete, in höhere Regionen aufzusteigen und Gesichte von Gott zu beschauen. Wenn ich hoffen darf, dass diese Bände andern Herzen beim Lesen so nützlich sein werden, wie meinem Herzen, während ich sie schrieb, dann bin ich durch diese Aussicht wohl belohnt."

Aus diesem Zeugnis geht zur Genüge hervor, wie sehr es Spurgeon darum zu tun war, die Psalmen innerlich zu erleben, um sie dann mit lebensvoller Frische der Gemeinde auszulegen. Es wundert uns nicht, dass er manchmal die Feder geraume Zeit ruhen lassen musste, weil er sich in dem betreffenden Psalm noch nicht heimisch genug fühlte oder ihm die Aufgabe, die Psalmen würdig auszulegen, bei dem einen oder andern derselben allzu groß erschien. Mit gleicher Liebe und Sorgfalt widmete er sich jedem Psalm und strengte seine Kräfte bis zur äußersten Grenze seiner Fähigkeiten an, um die letzten Bände mit den früheren mindestens auf gleicher Höhe zu halten. Wusste er doch aus eigener Erfahrung reichlich, welche Enttäuschung es dem Leser bereitet, wenn er bei einer Auslegung nach einem viel verheißenden Anfang gegen das Ende eine bedenkliche Abnahme wahrnehmen muss.

Das Werk ist getan, möge die Frucht reifen! Möge das unter viel Gebet geschriebene Werk des gottbegnadeten Mannes auch in der deutschen Gestalt dazu dienen, dass viele aus dem auch von einem Spurgeon nicht ausgeschöpften Gottesbrünnlein der Psalmen noch weiter schöpfen und auch andere nach Lebenswasser schmachtende Seelen mit einem frischen Trunk aus diesem Borne laben!

- James Millard

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