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Predigten zu Zephanja 3,17

"der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland."

Schwer verwundet hatte ein tapferer Krieger auf dem Schlachtfeld gelegen. Er war im Zivilleben ein freundlicher Gutsbesitzer gewesen, ein gelegentlicher Kirchgänger, aber kein lebendiger Christ. Als er nach längerer Lazarettpflege endlich nach Hause kam, merkte seine Umgebung bald, dass er "ganz anders" geworden sei. Er selbst gab die Erklärung. "In jenen langen Stunden, da ich, von drei Kugeln getroffen, zwischen Toten und Verwundeten lag, da habe ich erlebt, was Zephanja 3, 17 steht. Der Herr, mein Gott, war bei mir, ein starker Heiland, ein Heiland, der vergibt und sich über den heimkehrenden Sünder freut."

Ja, es ist in der Tat etwas ganz anderes, ob man solch ein Wort bloß als einen "schönen Spruch" kennt, oder ob man ihn am eigenen Herzen erlebt. Und es macht auch einen Menschen ganz anders, wenn er, der früher Gleichgültige, Irdischgesinnte, das Nahen des lebendigen Gottes erfährt in Gericht und großer Gnade.

Was kann ich tun, um auch solche Gnade zu erleben? Antwort: Gnade lässt sich nicht erkaufen und nicht verdienen, aber sie lässt sich suchen und erflehen. So ihr Mich suchen werdet von ganzem Herzen, spricht der Herr, will ich mich finden lassen.

Starker Heiland, beweise Deine Macht auch an mir! Möchtest Du Dich auch an mir freuen und mich umgestalten in Dein Bild!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland

Wenn wir diese Ankündigung mit dem Vorhergehenden vergleichen, so können offenbar nur diejenigen daraus Trost schöpfen, die den HErrn als ihren König verehren. Nur wenn der HErr, der König Israels, bei uns ist, brauchen wir uns vor keinem Unglück mehr zu fürchten. Völlige Hingabe an Ihn geht allemal der Erlösung von der Macht des Bösen voraus, nach der wir uns in den heiligsten Augenblicken unsers Lebens sehnen.

O du von der Versuchung Angefochtener, der du dich fürchtest vor der Wut des Feindes, der auf dich lauert, um dich zu verderben, – blicke nicht länger auf ihn. Sondern siehe da, deinen herrlichen König! „Er wird dich erretten.“ Wiederhole dir diese süßen Worte immer wieder, so oft die Sünde sich naht. Glaube es: nicht du sollst streiten, der HErr streitet für dich. Fürchte dich nicht, und lass deine Hände nicht lässig werden. Erfülle deine Aufgabe in der Welt und dein Gott bewahre dich.

Der HErr will aber den, der sich Ihm anvertraut, nicht nur retten; Er wird sich über ihn freuen. Solche tiefe Befriedigung wird sein liebevolles Herz erfüllen, dass Er nicht länger an sich halten kann, sondern mit Schalle fröhlich sein wird über ihm. Der Nachtigall Lied ist schön, weit schöner ist der Gesang der Engel; noch herrlicher ist es, wenn ein von der Sünde erlöstes Kind Adams das neue Lied anstimmt; aber am wunderbarsten ist es doch, wenn der große Gott mit Schalle über uns fröhlich ist. O mein Gott, möchte ich dir Freude bereiten, nicht Schmerz, nicht Tränen, sondern fröhlichen Gesang. Nicht immer drückt Er seine Freude auf diese Weise aus. Seine Liebe ist zuweilen schweigsam, alsdann spricht Er nicht mit uns, sondern breitet seine Flügel aus über die Seele, die sich Ihm anvertraut hat. – Es gibt Zeiten, wo das Herz zu voll seligen Glückes ist, um zu sprechen. Es hat gelernt zu bleiben im heimlichen Gezelt des HErrn. Die Wellen haben sich gelegt in der Tiefe des Ozeans.