Predigten zu Sprüche 2,4

So du sie suchest wie Silber, alsdann wirst du die Furcht des HErrn wahrnehmen, und Gottes Erkenntnis finden

Die Wahrheit dieser Worte wird in dem Leben des Märtyrers Justin, der im zweiten Jahrhundert starb, gar schön veranschaulicht. Als Jüngling forschte er eifrig nach der Wahrheit, hauptsächlich als eine Waffe zur Selbstbeherrschung. Er ergriff ein philosophisches System nach dem anderen und prüfte sie, wie einer etwa eine Mine um die andere nach Silber durchforscht; aber er musste alle seine Anstrengungen als vergeblich erkennen. Eines Tages, als er endlich der Verzweiflung nahe, am Meeresufer dahinwanderte, begegnete er einem alten Manne, einem Christen, der zu seinem Herzen sprach, wie noch keiner es getan hatte und ihn zu Jesu wies. An jenem Nachmittag vernahm er die Furcht des HErrn und fand die Erkenntnis Gottes.

Thomas sehnte sich nach Beweise der Auferstehung und Jesus kam zu ihm. Der Kämmerer, der in seinem Wagen das 53. Kapitel des Propheten Jesaja las, wünschte die Wahrheit zu erkennen, da wurde Philippus zu ihm gesandt. Als Saulus von Tarsen in mitternächtlichem Dunkel tappte, empfing er durch den vom heiligen Geist erfüllten Ananias, weit lichtvollere Offenbarungen, als der weise Gamaliel je zu geben im Stande war. Aber wir müssen bereit sein, alles dafür hinzugeben. Wer Diamanten, Perlen oder Gold sucht, wird sein Heimatland und alles was ihm dort lieb und teuer ist verlassen, und seine ganze Aufmerksamkeit auf das Ziel seiner Wünsche gerichtet halten. Dies muss auch die Stellung dessen sein, der die Furcht des HErrn wahrnehmen, die Erkenntnis Gottes finden will. Er muss bereit sein, alles für Schaden zu achten, alles zu verkaufen, was er hat, um den Acker mit seinem verborgenen Schatz zu kaufen.