Predigten zu Sprüche 19,2

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"Mangel an Erkenntnis ist nicht gut für die Seele."

Der, welcher uns sandte, Seelen zu gewinnen, gestattet uns nicht, dabei Hinterlist anzuwenden, noch die Wahrheit zu unterdrücken. Sein Werk kann ohne solche verdächtigen Methoden getan werden. Vielleicht werden einige von euch erwidern: "Aber Gott hat doch auch schon halbwahre Aussagen gesegnet!"

Seid euch dessen nicht so ganz gewiss! Ich wage zu behaupten, dass Gott Verfälschungen seiner Wahrheit nicht segnet. Er mag die Wahrheit segnen, die mit Irrtum vermischt ist. Aber viel mehr Segen wäre entstanden, wenn sich die Verkündigung mehr in Übereinstimmung mit Gottes Wort befunden hätte.

Ich kann nicht glauben, dass der Herr Jesus evangelistische Verdrehungen segnet - und die Unterdrückung der Wahrheit ist mit dieser Bezeichnung nicht zu hart beurteilt. Wenn die Menschen nicht von ihrer gänzlichen Verderbtheit überzeugt werden, können sie ernstlichen Schaden leiden. Sie werden nicht wahrhaft geheilt, weil sie ja nicht erkennen, an welcher Krankheit sie eigentlich leiden. Sie sind niemals wahrhaft mit den Kleidern des Heils bekleidet, weil nichts getan wurde, sie von ihrem alten Menschen zu entkleiden.

In vielen Predigten wird die Entfremdung des Menschen von Gott, die Selbstsucht und Schlechtigkeit eines solchen Zustandes nicht genügend enthüllt; und darum wird nicht genug Herzenserforschung und Erweckung des Gewissens bewirkt. Es muss den Menschen gesagt werden, dass sie auf ewig verloren gehen, wenn die göttliche Gnade sie nicht aus ihrer Feindschaft gegen Gott herausbringt. Sie müssen an die Souveränität Gottes erinnert werden und daran, dass er nicht verpflichtet ist, sie aus diesem Zustand herauszubringen, dass er vielmehr gerecht wäre, wenn er sie darin ließe. Die Menschen müssen erkennen, dass sie kein Verdienst vor ihm geltend machen können, sondern dass, wenn sie errettet werden sollen, dies nur aus Gnade geschieht, aus Gnade allein.

Die Waffe, mit der der Herr die Menschen besiegt, ist die Wahrheit, wie sie in ihm zu finden ist. Verlasst euch unbedingt auf das alte Evangelium.

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