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Predigten zu Sprüche 15,8
Das Gebet der Frommen ist dem HErrn angenehm
Viel zu selten bedenken wir, dass das Gebet seines Volkes dem HErrn Freude macht. Oft kommen wir zu Ihm, mit keinem anderen Gedanken, als bei Ihm Erleichterung zu finden von dem Druck der Angst oder der Sünde. Kaum können wir es uns vorstellen, dass Er sich nach unserem Kommen sehne, weil Er uns lieb habe. Nichts macht Ihm mehr Freude, als wenn wir uns Zeit nehmen zu herzlicher Gemeinschaft mit Ihm. Denke daran, du Kind Gottes, wenn die Stunde des Gebets wieder naht, dass Gott bereits auf dich wartet; wollten du Ihm die Enttäuschung bereiten, sie abzukürzen, oder nur zur kalten Form herabzuwürdigen, während Er nach Seelengemeinschaft verlangt? Gedenke daran, dass Jesus sagt: „Der Vater will haben, die Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Das Gebet, das dem HErrn angenehm ist, kann also gekennzeichnet werden:
- Es muss mit dem Gebet des Herrn Jesu übereinstimmen. An Ihm allein kann der Vater wirklich Wohlgefallen haben, an uns jedoch nur insofern wir in seinem Geliebten sind, und Er in uns.
- Wir müssen in völliger Zuversicht des Glaubens zu Ihm kommen, besprengt in unseren Herzen, los von dem bösen Gewissen und befreit von aller erkannten Unreinigkeit und Sünde.
- Wir müssen Gott Zeit lassen, mit uns zu reden. Der bekannte A. Murray sagt: Beuge dich stille vor Gott, in demütigem, anbetendem Glauben. Gott lebt. Gott ist nahe. Gott ist Liebe, die sich sehnt, sich dir mitzuteilen.
- Demütige dich tief vor Gott. Sinke vor Ihm in den Staub der Selbsterniedrigung, und halte dich selbst für gar nichts.
- Gib dich Gott bedingungslos hin, damit Er durch dich seine Liebesabsichten erreiche.
Im Buch der Offenbarung wird uns ein Engel gezeigt, dem viel Räucherwerk gegeben wird, dass er es gäbe zum Gebet der Heiligen. Dieses Räucherwerk ist das Verdienst Jesu, das allein unsere Gebete angenehm machen kann.