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Predigten zu Sprüche 13,22
"Der Gute vererbt auf Kindeskinder, aber des Sünders Reichtum ist aufbewahrt für den Gerechten."
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Der Gute vererbt auf Kindeskinder."
Wenn wir diesen Vers lesen, sollten wir nicht gleich den Schluss daraus ziehen, dass es hier um ein finanzielles Erbe geht. Es ist viel wahrscheinlicher, dass der Geist Gottes ein geistliches Erbe meint. Ein Mensch kann von Eltern erzogen worden sein, die zwar arm, aber gottesfürchtig waren; und dieser Mensch ist vielleicht in Ewigkeit dankbar für die Erinnerung an eine Mutter und einen Vater, die täglich in der Bibel lasen, mit der Familie zusammen beteten und ihn in der Furcht und Ermahnung des Herrn erzogen haben - selbst wenn sie ihm bei ihrem Tod keinen Pfennig hinterlassen konnten. Ein geistliches Erbe ist immer noch das beste. Ja, Sohn oder Tochter können sogar geistlich ruiniert werden, wenn sie eine große Geldsumme erben. Plötzlicher Reichtum erweist sich oft als geradezu vergiftend. Nur wenige sind fähig, weise damit umzugehen. Nur wenige, die ein ganzes Vermögen erben, führen auch weiterhin ein Leben, das Gott gefällt. Eine andere Überlegung ist die, dass Familien oft durch Eifersucht und Zank entzweit werden, wenn ein Besitz aufgeteilt wird. Es ist schon wahr: "Wo ein Testament ist, da gibt es auch viele Verwandte." Mitglieder einer Familie, die jahrelang in Frieden miteinander gelebt haben, werden plötzlich zu Feinden wegen ein paar Schmuckstücken oder einem PorzellanService oder einigen Möbeln. Oft hinterlassen christliche Eltern ihren Reichtum ungläubigen Kindern oder Verwandten, die einer falschen Religion angehören, oder auch sehr undankbaren Kindern, wo doch das Geld zur Ausbreitung des Evangeliums viel besser hätte verwendet werden können. Manchmal ist auch der Wunsch, seinen Kindern Geld zu hinterlassen, eine verschleierte Form von Egoismus. In Wirklichkeit sind es die Eltern, die ihren Besitz solange es geht festhalten wollen. Sie wissen wohl, dass der Tod ihnen eines Tages alles aus den Händen nehmen wird, deshalb folgen sie dann der Tradition, es wenigstens ihren Kindern zu vermachen. Aber es ist noch kein Testament erdacht worden, das nicht durch ganz legale Schachzüge doch noch gebrochen oder unterhöhlt werden könnte. Ein Vater kann niemals sicher sein, dass seine Wünsche auch ausgeführt werden, wenn er einmal nicht mehr da ist. Daher besteht das beste Vorgehen darin, dass man großzügig für die Arbeit des Herrn gibt, während man noch am Leben ist. Es gibt ein Sprichwort, das heißt: "Gib deine Spenden, solange du lebst; dann weißt du auch, was daraus wird." Und die beste Art von Testament ist die folgende: "Im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte habe ich mein Geld für die Arbeit Gottes eingesetzt, solange ich noch am Leben war. Ich vermache meinen Kindern das Erbe eines christlichen Hintergrundes, eines Elternhauses, in dem Christus geehrt wurde und wo man Gottes Wort fürchtete. Ich befehle sie Gott an und dem Wort Seiner Gnade, das sie aufbauen kann und ihnen im Himmel ein Erbe gemeinsam mit allen Heiligen schenken wird."