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Predigten zu Sprüche 12,13
Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgehet der Angst
Mit Recht ist schon darauf hingewiesen worden, dass Gott durch unsere menschlichen Einrichtungen es so angeordnet hat, dass die Übeltäter in Schlingen fallen, wodurch sie entdeckt und bestraft werden. Denken wir nur an des Lügners Zunge. Wenn wir einem Gerichtsverhör beiwohnen, so merken wir, wie ein falscher Zeuge entdeckt wird, dadurch, dass er verschiedene Angaben macht, die nicht nur der Wahrheit, sondern auch einander widersprechen. Plötzlich kommt er auf einen Punkt, wo er durch seine eigenen Lügen die er vergessen hatte, in die Schlinge fällt, aus der er sich nicht mehr heraushelfen kann. Es ist einem Lügner unmöglich, die strenge, unbeugsame Majestät der Wahrheit nachzuahmen. Gerade durch seine Bemühungen, wahr zu erscheinen, wird er in das Netz geraten, das er sich selbst gelegt hat.
Während jedoch der Gottlose also gefangen wird, so entgeht der Gerechte der Trübsal. Das heißt nicht, dass er gar nicht hineinkomme. Unser Meister hat es deutlich vorausgesagt, dass die Seinen durch ähnliche Erfahrungen gehen müssen, wie Er. Auch ihrer wartet der bittere Hass der Welt, der Schmähname: Beelzebub, und zuletzt das Kreuz. „Aber der Gerechte entgeht der Angst.“ Es ist nicht möglich, dass wir darin untergehen. Eben jetzt mögen wir zwar in gedrängten Reihen hinabsteigen müssen in den Schoß des Meeres, während auf beiden Seiten die Wogen sich auftürmen, und die Sterne durch Gewitterwolken verhüllt sind. Aber Er, der uns hinein geführt hat, wird uns auch hinausführen. Am jenseitigen Ufer werden wir unter der Schar der Überwinder stehen. Diese müde Hand wird die Palme des Siegers schwingen, – dieses gebeugte Haupt mit Licht gekrönt werden. Lausche der Stimme von jenem glänzenden Gestade: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“