Predigten zu Römer 9,10

Gott ließ sich erbitten

Geduld ist eine Tugend, die wir preisen, und wir müssen in den Geschichten der Erzväter aufmerksam auf solche Vorbilder der Geduld achten. Denn die Anfechtungen und Prüfungen, die wir durchmachen, wenn Gott seine Verheißungen hinauszieht, verleiten uns zu Zorn, Murren und Ungeduld. Aber dies Hinausziehen ist eine Eigenschaft Gottes, und man nennt ihn zu Recht den »Erwarteten «. Wir aber sollen die »Erwartenden« sein. Diese Namen müssen uns immer vor Augen und Gemüt stehen, denn wir müssen aus diesen Namen lernen, dass wenn Gott uns ein oder zwei oder sogar noch mehr Jahre scheinbar nicht hört, wir nicht ungeduldig und aufsässig werden, sondern immer versichert bleiben, dass Gott in seiner Liebe und Treue alle unsere Gebete zu seiner Zeit erhören wird. Wir sollen daran denken, dass man ausharren muss, um mit starkem Mut alle Anfechtungen zu überwinden, mit denen unsere Geduld auf die Probe gestellt wird. Wir können hier von Rebekka lernen, dass sie alles zu verachten lernte, was die Menschen von ihr dachten, bis sie endlich durch ihr und ihres Mannes Gebet den Herrn überwunden hatte.