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Predigten zu Römer 8,31
In diesen drei Fragen liegt eine Steigerung. Der Christ, der im Kampf steht, hat es mit allen möglichen Widersachern und Widerwärtigkeiten zu tun. Weil wir aber den kennen, der für uns eintritt, rufen wir aus: Wer kann eigentlich gegen uns sein? Selbst wenn die ganze Welt gegen uns wäre, was könnte es uns ausmachen, da Er ja für uns eintritt? Manchmal spüren wir, wie ein verborgener, nicht greifbarer Widerstand in der Luft liegt, der sich mehr und mehr in Anklagen gegen uns und unsere Berufung auswirkt. Nun stehen wir an der Seite des Herrn, des göttlichen Angeklagten. Wenn der Feind uns Tag und Nacht verklagt – daraus erklären sich manchmal unruhige Nächte und bedrücktes Erwachen – dann sollten wir uns sofort unter dem Blut Jesu Christi bergen.
Christus tritt für uns ein, und das bedeutet: Er tritt zwischen uns und den Verkläger. Der Statthalter Festus benützte diesen Ausdruck, als er zum König Agrippa sagte: «Seinetwegen wurden … die obersten Priester … vorstellig» (Apostelgeschichte 25,15). Unser Herr wird für uns vor Seinem Vater vorstellig. Beständig tritt Er als unser Fürsprecher und Anwalt gegen alle Anklagen auf. Er weiß, daß diese Anklagen schließlich zu Verurteilungen werden, wie auch Er zu Tode verurteilt wurde. Sind wir wirklich mit Ihm … als Verurteilte, draußen vor dem Tor, außerhalb des Lagers? Wer will uns aber wirksam vor Gott schuldig sprechen, da Christus ja für uns eintritt?
Unsere ganze Hoffnung liegt in der Fürbitte, mit der Er vor Gott für uns vorstellig wird, sich mit unserem Anliegen eins macht und für uns Fürbitte tut. Er stellt uns Seinem Vater so vor, wie wir wirklich sind, mit all unseren Schwächen. Aber Er macht sich mit uns eins und steht als Mittler zwischen Seinem Vater und uns, deren Bedürfnisse Er genau kennt. Und noch mehr! Auch wir dürfen wie Er vor dem Vater vorstellig werden für die Menschen, die uns am Herzen liegen, so wie sie sind. Auch ihrer nimmt der Herr sich vor Gott an. Wenn wir wirksam für sie beten wollen, müssen wir uns im Geist mit ihnen einsmachen vor Gott, während wir zugleich eins mit unserem Herrn im Himmel sind.