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Predigten zu Römer 3,19
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Wenn ich doch schweigen lernte vor Gott! Aber es braucht einen festen Verschluss, damit mein Mund zugeschlossen und nicht wieder anfange, von mir zu reden, mich zu entschuldigen, Gott zu beschuldigen, mich zu rechtfertigen, Gott zu verklagen, mich zu loben und Gott Vorwürfe zu machen. Was klage ich nicht alles an? Die Natur, die mir versagt hat, was andere haben, die Eltern, von denen ich mein Erbe empfing und die meine Kindheit formten, die Lehrer, die mir nicht gaben, was mich gefördert hätte, die anderen, die mir nicht halfen; kurzum alles ist schuld und alles verkehrt, nur ich nicht. So dumm bin ich, so närrisch spricht mein Mund. Darum ist es ein gnädiges und herrliches Werk Gottes, dass es unseren Mund zumacht, und er hat ein Mittel, das stark genug ist, um uns stumm zu machen, das ist sein Gesetz. Wenn es zu mir spricht, hört mein Gerede auf. Von mir spricht es mit mir, nicht von den anderen, und es hat die Kraft, dass ich es hören muss, und es spricht mit mir nicht von dem, was mir fehlt, sondern von dem, was ich tue, nicht von Mängeln und Unglück und Misserfolg, sondern von meinem Willen und von meiner Tat. Diese verwirft es und sein Urteil ist deutlich und zwingt mich zur Zustimmung. Ich weiß, sowie Gottes Gesetz vor mir steht: ich bin schuldig, und wer das weiß, der schweigt. Und nun spricht Gott und ich höre und das gibt die seligen Stunden. Spricht er, es werde Licht, so wird es Licht.
Lieber Gott! Ich darf vor Dir reden, nicht um mich zu verteidigen und Dich zu beschuldigen. Das hat Deine Gnade weggetan. Reden will ich aber in der Erinnerung an meine Schuld, die ich Dir bekenne. Nun sprich Du Dein gnadenreiches Wort. Du hast es mir durch unseren Herrn gesagt. Sprich es wieder kräftig in meine Seele hinein, dass es mein Licht und meine Kraft sei Tag um Tag. Amen.