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Predigten zu Römer 12,13

"an den Bedürfnissen der Heiligen nehmet teil; nach Gastfreundschaft trachtet."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Die Gesellschaft lehrt uns, dass wir Anspruch auf unser Eigentum haben, aber Gott sagt, dass uns nichts gehört. Wir sind lediglich die Verwalter der Dinge, mit denen er uns gesegnet hat. Bestandteil dieser Verwalterschaft ist es, dass wir bereit sind, andere Christen, die Not leiden, an unseren Gütern Anteil haben zu lassen.

Dieser Geist, diese Bereitschaft, zu teilen, wurde in der frühen Gemeinde unmittelbar nach Pfingsten offenkundig: „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. ... Alle gläubig Gewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam“ (Apg 2,42-44; s. auch 1. Tim. 6,17-18). Bitte den Herrn, dass er dir dabei hilft, Anteil zu nehmen an den Nöten anderer.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Echte Nachfolger Christi nehmen nicht nur Anteil an den Nöten der Gläubigen und Ungläubigen, die ihnen begegnen, sondern sollten auch aktiv nach Möglichkeiten suchen, anderen zu helfen, auch wenn sie sie nicht kennen. Das ist eine der Schrift entsprechende Definition von Gastfreundschaft. Hebräer 13,2 weist uns an: „Die Gastfreundschaft vergesst nicht! Denn dadurch haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt.“

Du solltest die Gelegenheit, Gastfreundschaft zu erweisen, als ein geschätztes Vorrecht und nicht als eine mühselige Pflicht betrachten (1. Petr. 4,9). Gajus hatte offensichtlich diese Haltung der Gastfreundschaft gegenüber umherreisenden Lehrern, denn der Apostel Johannes lobte ihn: „Geliebter, treu handelst du in dem, was du an den Brüdern, sogar an fremden, tust – sie haben vor der Gemeinde von deiner Liebe Zeugnis gegeben – und du wirst wohl tun, wenn du sie zur Reise ausstattest, wie es Gottes würdig ist“ (3. Joh. 1,5-6).


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Nehmet euch der Notdurft der Heiligen an."

Die Christen sollen die Notdurft oder die Bedürfnisse ihrer armen Glaubensbrüder wie ihre eigenen betrachten. Es muss ihnen ebenso angelegen sein, diesen wie sich selbst zu helfen. Wir sollen eine so wahre und so herzliche Liebe haben, dass es nach den Worten geht: "So ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit", oder nach dem großen Liebesgebot: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Wenn der Apostel besonders die Heiligen nennt, dann lernen wir auch hier wie aus Gal. 6, 10, dass wir, obwohl wir nach dem allgemeinen Liebesgesetz "jedermann Gutes tun" sollen, dies doch "am allermeisten denen, die unsere Mitbrüder im Glauben sind", erweisen sollen.

Zwar zeigt uns diese Stelle von der "Notdurft der Heiligen", dass die Gütergemeinschaft, die anfangs in der ersten Gemeinde eingeführt war, schon aufgehört hatte - ohne Zweifel wegen des Missbrauchs, den einige leichtsinnige, schnell der Gemeinde beigetretene Personen damit getrieben hatten. Und wir lernen daraus, dass wir mit beurteilender Unterscheidung - nicht aber zur Unterstützung des Leichtsinns und des Lasters - nur den wirklich Notleidenden und Bedürftigen geben sollen. Dies sollen wir dann aber auch um so williger tun, nämlich "an der Notdurft der Heiligen teilnehmen", d. h. mit zarter, brüderlicher Liebe diejenigen unterstützen, die wirklich bedürftig sind.

Wer sind nun "die Heiligen", diese "armen Heiligen", wie der Apostel sie in Kap. 15, 26 nennt? O, dass wir einmal das Wort "heilig" recht verstehen lernten! Wir werden überall in den Briefen der Apostel finden, dass alle gläubigen Christen mit dem hohen Namen Heilige bezeichnet werden. Es sind nicht etwa besonders hervorragende Christen - wie z. B. die Apostel oder Propheten -, die "Heilige" genannt werden, sondern alle, die in der Neugeburt durch den Geist von der Welt erwählt und Gott dem Herrn, abgesondert sind. Diese Wiedergeborenen sind in zweifacher Beziehung wirklich heilig vor Gott. Erstens wird ihnen die vollkommene Heiligkeit Christi zugerechnet, und zweitens hat die Heiligung des Geistes in ihnen angefangen. Diese beiden Umstände bezeichnet der Apostel so: "Ihr seid geheiligt durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes." Wir sind also, obwohl in uns selbst nicht sündenfrei, die Heiligen Gottes. David sagt, indem er zunächst sein schweres Sündenelend erwähnt, hierzu überzeugend: "Um deswillen werden alle Heiligen zu Dir beten zur rechten Zeit." Wir sind darum einzig und allein in Christus recht heilig und lernen verstehen, wenn Luther sich so stark und nachdrücklich über unsern Text äußert: "Paulus redet hier von den Heiligen auf Erden, das sind die Christen, und nennt sie"Heilige"zu Ehren des Wortes und der Gnade Gottes, durch welche sie ohne alle Werke im Glauben heilig sind. Denn es wäre eine große Schande und Lästerung Gottes, so ein Christ wollte leugnen, dass er heilig wäre; denn damit bekennte er, dass auch Christi Blut, Gottes Wort, Geist und Gnade und Gott selbst nicht heilig wären, welches doch Gott alles an ihn gewandt hat, dass er sollte heilig sein."

Dieses sind nun die Heiligen. Und an ihrer Notdurft sollen wir so herzlich teilnehmen, als wäre sie unsere eigene, und damit ihrer Not abhelfen oder sie zu lindern suchen. Wenn wir das nicht tun, sondern all unser Hab und Gut für uns behalten, leben wir wahrlich nicht in der Liebe Gottes. Etwas anderes ist es, wenn wir uns aus Schwachheit vergehen oder in ihr das tun, was wir nicht wollen. Keine Liebe aber zu haben, noch sie zu beweisen, das zeugt von etwas bedenklicherem, nämlich davon, dass wir nicht von der Liebe Gottes leben. Johannes sagt dazu ausdrücklich: "Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu -, wie bleibt die Liebe Gottes bei ihm?"

Herberget gern! Diese Mahnung kommt oft vor (siehe Hebr. 13, 2; 1. Petr. 4, 9), und zwar deshalb, weil die ersten Christen während der Verfolgung oft aus ihrem Heim vertrieben wurden und in fremde Gegenden auswanderten, in denen man zu damaliger Zeit nur wenige öffentliche Herbergen für Reisende hatte. Solche verjagten Christen sollten die Glaubensbrüder nun mit froher, williger Liebe beherbergen, ja, danach trachten, das tun zu dürfen. - Ob nun die Zeitverhältnisse sich auch ändern, so bleibt doch immer das Liebesgesetz bestehen, dass wir unserem Nächsten in allen möglichen Fällen dienen und die Liebe nicht nur mit schönen Worten, sondern mit Werk und Tat - ob auch mit einiger Mühe und Aufopferung - beweisen sollen. Das Beherbergen kann auch heute noch unsere Pflicht werden. Wenn es zuweilen auch etwas Beschwerde mit sich bringt, uns aber nicht unmöglich ist, so sollen wir stets mit fröhlichem Herzen und Angesicht dem bedürftigen Bruder dienen. Der Apostel Petrus bemerkt hierzu, dass es "ohne Murren" geschehen müsse. Würden wir nicht dasselbe wünschen, wenn wir der Dienste unseres Nächsten bedürften? Das Hauptgebot in bezug auf den Nächsten kann also nur heißen: "Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!"

Lehr mich froh dem Nächsten dienen, Herr, mein Gott, zu jeder Frist Und versteh'n, dass Deine Liebe Ursach' meiner Rettung ist.