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Predigten zu Richter 7,13
Ein geröstetes Gerstenbrot
Gleich den meisten Träumen war auch dieser unzusammenhängend und eigentümlich. Wer hätte je gehört, dass ein Gerstenbrot ein Zelt umgeworfen hätte? Dem Träumer selbst musste dies töricht erscheinen; aber welche Bedeutung lag darin für die beiden Israeliten, die außerhalb des Zeltes, in der dichten Finsternis sich verkrochen hatten und jedes Wort einschlürften:
1. Der Traum war sehr demütigend
Gibeon musste sich dadurch aufs neue bewusst werden, wie ungenügend seine eigenen Hilfsmittel waren. Als er die Menge der Streiterscharen zusammenrief, als sein Name überall genannt wurde, und die dreihundert Tapferen sich treu zu ihm stellten, da mochte der Stolz Eingang gesucht haben in sein Herz. Darum musste ihm Gott seine Nichtigkeit zeigen; er war ja höchstens ein Gerstenbrot . . . Ehe uns Gott erhöben und zu Seinem Dienste salben kann, muss Er uns zuerst zeigen, was wir sind, Er muss uns ausleeren in den Staub und demütigen. Ehe Gott dich gebrauchen kann zu einer großen Tat der Befreiung, muss Er dich davon überzeugen, dass du nichts bist.
2. Der Traum erweckte Hoffnung
Ein Gerstenbrot mochte wohl an sich wertlos sein; aber wenn Gott dahinter stand, so konnte es ein Zelt umwerfen! Also wenn das schwächste Werkzeug dem Allmächtigen zur Verfügung steht, und Er es in die Hand nimmt, dann wird, es „mächtig, zu verstören Befestigungen.“
3. Der Traum ist äußerst lehrreich
Wie viel können wir aus dieser ganzen Erzählung lernen! Wir sind Gott zu stark; wir rühmen uns unserer Macht, wir zählen unsere Truppen, wir verlassen uns auf unsere Heeresleitung. Dies darf nicht sein! Darum führt uns Gott herab an den Bach, um uns in prüfen; Er vermindert die Zahl der Streiter bis auf dreihundert, und macht uns zu Gerstenbroten; dann gewinnt Er den Sieg mit Seiner Rechten und mit Seinem heiligen Arm.