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Predigten zu Richter 6,36
Als Gideon den Ruf Gottes vernahm, tat er das einzig Richtige: Er antwortete! Jedoch wünschte er wegen der Größe der vor ihm liegenden Aufgabe, und weil die Feinde so zahlreich waren, noch eine Bestätigung Seines Rufes.
Wenn Gott uns in Seiner Gnade die Unzulänglichkeit unseres Zeugendienstes zeigt; wenn wir erkennen, wie schwach wir unseren Feinden gegenüber sind, dann dürfen auch wir unser «Vließ» vor Ihm ausbreiten, bis der Tau es bedeckt. Laßt uns Ihm unseren Mangel an Kraft und unsere Zweifel bekennen!
Leiden wir darunter, daß unser Zeugendienst keine Frucht bringt? Das Programm der Gottesdienste wird zwar treu aufrechterhalten, aber wo ist das Wirken des Heiligen Geistes, der die Herzen anrührt und verändert, der die Gewissen aufweckt und bis ans Kreuz führt? Wie oft sind wir leichtfertig mit unserer Berufung umgegangen! Sie ist zu einer Fassade geworden, hinter der sich Dinge verbergen, die unvereinbar sind mit wahrer Hingabe. Laßt uns unser Vließ vor Gott ausbreiten! Stehst du allein mit deinem Verlangen nach einem erneuerten Leben und bist betrübt über die Dürre, die in deiner Umgebung herrscht? Dann breite dein Vließ vor Gott aus. Er ist bereit, es mit Tau zu tränken, auch wenn alles rings um dich trocken wäre; aber eine Bedingung stellt Er: der Tau fällt nur, wenn alles ruhig ist.
Wenn die Forderungen unseres Eigenlebens uns fieberhaft erregen, wenn der Zeitgeist, den wir in unserem Leben dulden, sich gegen unsere gänzliche Hingabe wehrt, dann fällt kein Tau. Als Gideon Gott um dieses Zeichen bat, war er entschlossen, gehorsam zu sein. Wenn Gott unseren Wunsch sieht, Ihm wohlgefällig zu sein und für Ihn zu wirken, wenn unser Herz wirklich aufrichtig und gehorsam ist, dann wird Er uns den Tau nicht verwehren, um den wir Ihn anflehen. Er wird unserem Dienst neue Frische verleihen.