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Predigten zu Richter 15,19
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Der Brunnen heißt noch heutigentags: des Anrufers Brunnen, der zu Lehi ist."
Der Kampf gegen die 1000 Philister hatte Simsons Kraft erschöpft. Ein brennender Durst plagte ihn. Er sank zu Boden und betete: "Du hast Heil gegeben, nun muss ich Durstes sterben." Da spaltete Gott eine Höhlung. Eine Quelle sprudelte hervor. Simson trank und lebte wieder auf. Brunnen des Anrufers heißt diese Quelle bis auf den heutigen Tag. - Es gibt dürre Orte, an denen man verschmachtend am Boden liegt. Wird man aber zum Anrufer, dann kann solche Durststelle zum Brunnen werden. Oberlin kam ins Steintal. Wie jämmerlich sah es da aus: Alles dürr, wie bei Lehi. Aber Oberlin war ein Anrufer, und Gott schuf Quellen. Das Steintal wurde nach und nach ein Garten Gottes. - Niemand sollte verzagen, wenn ihm sterbenselend zumute ist. Gott leitet manchmal die Wunder seiner Hilfe ein, indem er uns in jämmerliches Elend versetzt. Er will, dass wir schreien lernen. Wandle nur dein brennend heißes Verlangen in Anrufung Gottes, in flehendes Schreien: "Du hast Heil gegeben, nun muss ich vor Durst sterben!" Es wird auch bei dir heißen: "Da spaltete Gott die Höhlung, dass Wasser herausging." - Ein einziger Anrufer kann für eine ganz öde Gegend Belebung durch Gott erlangen. Fast immer geht es dabei durch hoffnungslose Nöte. Nie mag es dem Simson so jämmerlich zumute gewesen sein, als damals bei Lehi. An keiner Stelle mag man aber auch so dankbar seiner gedacht haben als dort. Die Stadt war gerettet, und die wasserlose Gegend hatte eine Quelle erhalten: Des Anrufers Brunnen! Psalm 84, 6 f. sagt: "Wohl den Menschen, die Gott für ihre Stärke halten und von Herzen ihm nachfolgen, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen." - Möchten viele Brunnen des Anrufes entstehen, wo es jetzt noch dürre ist!Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Welch eine gesegnete Gottesquelle sprudelte da in der dürren Wüste! Wie mag der Simson aufgehorcht haben, als er ihr Plätschern vernahm! Verdurstend war er niedergesunken. Schon umgaben ihn die Schatten des Todes. Da hatte er mit letzter Kraft seiner Seele zum Herrn geschrieen. Und der Herr hatte das Rufen gehört: „Da spaltete Gott die Höhlung in Lehi, daß Wasser herausging." Welch eine Quelle! Eine Quelle der Barmherzigkeit Gottes, der den Verdurstenden retten wollte. Ich weiß auch solch eine Wunderquelle, eine Gottesquelle! Eine Quelle, die Gottes Barmherzigkeit sprudeln ließ, weil Er unsere Herzen kennt. Und Er weiß, wie unsere Seelen dürsten. Wonach dürsten sie? Ganz einfach nach „Leben".
Und nun ist es eine unheimliche Erfahrung, die jeder Mensch in seiner Weise macht, daß die Dinge dieser Welt unseren Durst nach Leben nicht stillen können. Im Gegenteil! Sie vermehren den Durst. Ich las einmal den Bericht englischer Flieger, die über der Südsee abstürzten und nun tagelang in einem Faltboot unter der glühenden Sonne trieben. Einer konnte der Versuchung nicht widerstehen und trank von dem Meerwasser. Die Wirkung war schrecklich. Das Salzwasser steigerte den Durst ins Unermeßliche.
Das ist im Grunde die Lebensgeschichte aller Menschen, die an den Wassern der Welt den Durst ihres Herzens löschen wollen. . . O daß wir doch den Brunnen sähen, den Gottes Barmherzigkeit als einen rechten Wunderbrunnen eröffnet hat! Von ihm lesen wir Joh. 7, 37: „Da trat Jesus auf, rief und sprach: ,Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke'." Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
„Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn, Herrn, der vom Tode errettet", rühmt David. Und Jesaja ruft: „Herr, ich lobe deinen Namen, denn du tust Wunder." Und so ähnlich denkt jetzt gewiß auch Simson, während er voll Staunen die silbernen Fluten aus dem harten Felsen rinnen sieht. Minuten erst war es her, als er in dem öden Felsengebirge zusammenbrach und den Tod vor Augen sah: „Ich muß sterben und in der Unbeschnittenen Hände fallen!"
Aber wem hat er dies geklagt? Nicht den stummen Felsen, sondern dem barmherzigen Herzen seines himmlischen Vaters. Und der hört das Schreien Seiner Kinder. „Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn, Herrn, der vom Tode errettet!" Das ist der trotzige Jubelruf der Gemeinde bis zu diesem Tage. Mögen die Weisen der Welt sich den Kopf zerbrechen darüber, ob Wunder möglich sind oder nicht! Mögen die Weltmenschen verzweifelt höhnen: „Und Gott schweigt!! Er schweigt zu all dem Elend der Welt!" Mögen die Ungeduldigen verzagt die Hände in den Schoß legen und sagen: „Beten hat doch keinen Zweck!" Mögen die geistlich Toten rufen: „Arbeiten ist besser als beten!"
Wir rühmen es dem Teufel zum Trotz: „Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn, Herrn, der vom Tode errettet!" Und wir wissen zu erzählen, wie uns die Brunnen in der Wüste quollen, wie uns Pfade wurden im wilden Meer und wie Er uns leitet durch die Wüste dieser Welt. „Er tut Wunder, die nicht zu zählen sind." Wie aber können wir davon reden, ohne zu bezeugen: „Das größte Seiner Wunder ist Jesu Auferstehung von den Toten." Amen.
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Das war in der Tat eine Wunderquelle: eine Quelle gegen den Tod! „Da kam sein Geist wieder." Das heißt doch: Der Simson war in einer so elenden Verfassung, daß sein Geist im Begriff war, sich zu trennen von dem verschmachtenden Leibe. Simson war schon dem Tode verfallen. Aber dann eröffnete Gott die herrliche Quelle. Und sie erwies sich als eine Macht gegen den Tod. Das war wirklich eine Quelle des Lebens.
Jeder Kenner der Bibel merkt es, wie hier versteckt geredet wird von jener wahren „Quelle des Lebens", die Jesus heißt. Denn Jesus ist in Wahrheit eine Quelle gegen den Tod. Das ist eine so unerhörte Botschaft, daß man sich eigentlich nur wundern kann, daß nicht alle Welt aufhorcht. Hier in der Welt, wo alles vom Tode gezeichnet ist, gibt es eine Quelle gegen den Tod! Dies Unerhörte sagt Jesus von sich. So erklärt Er am Grabe des Lazarus: „Wer an mich glaubt, der wird nimmermehr sterben." Und ein andermal, als der Herr sich mit einem „Brot" vergleicht, sagt Er: „Ich bin das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe." Stellt euch vor, es träte jemand unter eine Schar von Menschen, die zum Tode verurteilt sind, und sagte: „Ich weiß eine Rettung für Euch." Welch ein Aufhorchen gäbe das! Nun, so ist unsre Lage. Sollten wir nicht aufhorchen? Und mehr: Sollten wir nicht zur Lebensquelle laufen?! Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
O du glücklicher Simson! Wir haben dich verzagt und verloren im Sande der Wüste liegen sehen. Und nun erblicken wir dich wieder, wie du stark und jung daherschreitest in der „Kraft des Herrn, Herrn". Und das hat die Gottes-Quelle bewirkt! Da wurdest du so gewaltig erquickt. Solch eine Quelle sollten wir haben in der Wüste unsres grauen Alltags! Ist doch unser ganzes Leben ein mühseliges Waten durch den Sand von tausend Hindernissen, Unerfreulichkeiten, Mühsalen und Sorgen! Wie oft ist auch unser Herz bis an den Tod verzagt. Und alles in uns will sterben. Ja, da sollten wir solch eine Gottesquelle haben! Nun, dies ist das Evangelium: Wir dürfen sie haben. Auch uns „Mühseligen und Beladen en" ruft Jesus zu: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!... Kommet her zu mir alle . . . ich will euch erquicken!"
Wenn man einmal in die Bibel hineinhorcht, dann findet man da überall die jubelnden und dankbaren Zeugnisse von Menschen, die an dieser Quelle erfuhren, was Simson erlebte: „Und er ward erquickt." So bezeugt David im 23. Psalm: „Er erquicket meine Seele." Im 34. Psalm heißt es: „Welche auf ihn sehen, die werden erquickt." Und im 138. Psalm steht: „Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich." Im 68. Psalm rühmt er: „Dein Erbe, das dürre war, erquickst du." Gott hat sehr nachdrücklich auf diese Quelle, die Er in Jesus schenken will, hingewiesen in der Verheißung Jer. 31, 25: „Ich will die müden Seelen erquicken." Ist das nicht gute Botschaft für uns? Amen.