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Predigten zu Psalm 91,14
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Da ist ein sehr reiches Mädchen. Ein junger Mann wirbt glühend und mit großem Eifer um sie. Und die beiden heiraten einander. Aber schon bald nach der Hochzeit merkt die junge Frau mit Schrecken und Betrübnis: „Mein Mann hat mich ja gar nicht lieb. Es ging ihm überhaupt nicht um mich. Es ging ihm um mein Geld."
Wir finden das Verhalten dieses Mannes abscheulich. Wir empfinden alle, dass er eine große und heilige Sache, die Ehe, erniedrigt und in den Schmutz getreten hat. Und doch – handeln wir dem heiligen Gott gegenüber nicht ebenso? Wir kennen Gott, trauen Ihm viel Gutes zu. Und darum wenden wir uns zu Ihm. Aber es geht uns dabei meistens gar nicht um Ihn selbst. Nein, wir wollen etwas von Ihm. Wir wollen Seine Hilfe, Seinen Segen, Seinen Schutz. Wir erbitten von Ihm Gesundheit und Wohlfahrt. Nur – Ihn selber haben wir nicht lieb. Verstehen wir, dass ein solches Verhalten unseren Gott betrüben, ja beleidigen muss?
Wie ganz anders steht es mit dem Mann, der den herrlichen 91. Psalm gedichtet hat! Er ist ein Mann, der die Nöte der gefallenen Welt wohl kannte. Er weiß zu reden vom „Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz". Er kennt „das Grauen der Nacht" und „die Pfeile, die des Tages fliegen", die tausend Pfeile, mit denen das Leben uns verwundet. Und wir könnten es wohl verstehen, wenn dieser Mann dies und jenes von Gott begehrte und erbäte.
Aber Gott stellt ihm das wundervolle Zeugnis aus: „Er begehrt mein." Ein Verlangen hat er: dass er in Frieden mit Gott stehe, dass der Herr sein Herr und Heiland sei. Der Herr selbst ist ihm das höchste Gut. Er weiß: Wenn ich sprechen kann: „Der Herr ist mein Teil", dann ist alles gut. Dann darf ich nicht erschrecken „vor dem Grauen der Nacht" und „vor den Pfeilen, die des Tages fliegen". Um den Herrn muss es uns gehen, der uns in Jesus liebt. Amen.