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Predigten zu Psalm 89,31
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Es war möglich, dass sich Davids Nachkommen von dem Herrn abwandten; und das taten sie auch wirklich. Was aber dann? Musste sich die Gnade Gottes von Davids Geschlecht abwenden? Weit gefehlt! So neigt auch die Nachkommenschaft des Sohnes Davids zur Abtrünnigkeit; aber werden sie deswegen verworfen? Kein einziges Wort erlaubt einen solchen Gedanken, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall.
Das schreckliche »wenn« wird in den Raum gestellt; und die traurige Tatsache wird in verschiedenen Formen dargestellt. Doch wenn sie eintritt, was dann? Tod und Verwerfung? Nein, nein! Gepriesen sei Gott dafür! Ob sie Gott verlassen oder Ihn schmähen, ob Seine Urteile oder Seine Gebote oder beide übertreten wurden, trotzdem hören wir kein Wort von endgültiger Vernichtung, sondern genau das Gegenteil. »Ich werde ihr Vergehen mit der Rute … heimsuchen«, nicht mit dem Schwert, nicht mit Tod und Untergang; jedoch mit einer schnellen, beißend schmerzhaften Rute. Heilige müssen es fühlen, wenn sie sündigen, dafür wird Gott sorgen. Er hasst die Sünde zu sehr, um sie nicht heimzusuchen, und Er liebt die Heiligen zu innig, um sie nicht zu züchtigen. Gott spielt niemals mit der Rute, er lässt sie Seine Kinder fühlen in ihren Häusern, an ihren Leibern und Herzen, damit sie merken, wie sehr Ihn unsere Wege betrübt haben. Die Rute ist eine Bundessegnung und soll auch angewendet werden. Weil die Sünden so häufig sind, hat auch die Rute kaum einmal Ruhe. In Gottes Familie wird mit der Rute nicht gespart, sonst würden die Kinder umkommen. Könnte der Bund durch menschliche Sünden zunichte gemacht werden, wäre das längst vor uns geschehen. Und wür- de er erneuert, so wäre er keinen Stundenlohn wert, wenn er von uns abhinge. Gott kann Seine Leute laufen lassen, und sie mögen deshalb viel erleiden und sehr tief fallen; doch kann Er ihnen Seine Liebe niemals gänzlich entziehen; denn das würde auf Seine eigene Wahrhaftigkeit zurückfallen, und das würde Er nie zulassen. Menschen können in allem versagen, Gott aber in nichts. Treu zu sein, ist eins der ewigen Wesensmerkmale Gottes, von dem Er einen großen Teil Seiner Herrlichkeit abhängig macht. Seine Treue ist einer Seiner besonderen Schätze in Seinen Kronjuwelen, und nie wird Er deren geringste Befleckung erlauben. Dieser Abschnitt versichert uns aufs Schönste, dass die Erben der Herrlichkeit niemals ganz verworfen werden. Mögen solche, die die Sicherheit der Heiligen leugnen, dies tun; von Christus haben wir das nicht gelernt. Wir glauben an die Rute im Evangelium, aber nicht an die Hinrichtung der angenommenen Söhne.