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Predigten zu Psalm 85,10
Güte und Wahrheit sich sich begegnet; Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst
Mit Recht hat man diese Begegnung die „Verlobungsfeier der Erde und des Himmels“ genannt. Güte ist die Liebe, die sich nach dem Grad der Hilfsbedürftigkeit bemessen lässt; bei Gott ist sie jedoch stets gepaart mit Wahrheit. Gott muss seinen Bundespflichten, seinem Sohne, sich selbst und dem von Ihm aufgestellten Gesetze treu bleiben; darum muss auch seine Barmherzigkeit allezeit mit seiner Wahrheit übereinstimmen. Jesus war voller Gnade und Wahrheit. Die Liebe, die Er uns entgegenbringt, entspricht stets der Gerechtigkeit; durch seinen Tod ist es möglich geworden, dass Gott seinem heiligen Gesetz gemäß handeln kann, wenn Er den geringsten, schwächsten Sünder liebt und seligmacht.
Ein weiteres Zwillingspaar ist Gerechtigkeit und Friede:„Die Frucht der Gerechtigkeit wird Friede sein.“ Der König der Gerechtigkeit ist darnach auch König des Friedens. Am Kreuze ward die Gerechtigkeit Gottes befriedigt, und der Friede wurde den Menschen zugesichert; hier haben die Beiden sich geküsst.
Wie wunderbar ist doch das Kreuz, an dem der Herr der Herrlichkeit starb! Die Frage konnte nicht umgangen werden: Wie kann Gott gerecht sein und doch den Gottlosen rechtfertigen? Wie kann Er sein majestätisches Gesetz aufrecht erhalten und doch Sünder an sein Herz drücken? Klar und völlig befriedigend lautet darauf die Antwort: Er der uns gemacht hat, hat unsere Sünden auf sich genommen und also ist der Gerechtigkeit Genüge geleistet worden. Jetzt schmelzen die göttlichen Eigenschaften vollkommen zusammen, und wir sehen, dass Gott gerecht ist, und den gerecht macht, der an Jesum glaubt. O, dass aus unseren Herzen das Echo hierauf in hingebender Treue Ihm entgegentönte!