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Predigten zu Psalm 82,8
Gott, mache dich auf und richte den Erdboden; denn du bist Erbherr über alle Heiden
Die Richter und Beamten werden in diesem Psalm mit Gott verglichen, weil sie in der menschlichen Gesellschaft etwas von seiner Macht auszuüben haben. Die Bibel verlangt überall Achtung und Untertänigkeit gegenüber der rechtmäßig eingesetzten Obrigkeit; sie zögert aber auch nicht von dieser zu verlangen, dass sie ihrer Pflichten ohne Parteilichkeit walte. Allzu oft ist die hohe Stellung des Vertrauens missbraucht worden, darum wendet sich der Psalmist voll Zuversicht zu dem gerechten Richter und tröstet sich damit, dass Gott selbst den Erdboden richten werde, weil Er Erbherr sei über alle Völker.
Jesus ist Gottes erstgeborener, einziger Sohn; als solcher wird Er alle Dinge erben. Für Ihn, den Erben, sind sie gemacht. Er kam bei seiner Menschwerdung dies Erbteil zu beanspruchen; aber Er wurde abgewiesen. Zum Weinberge wurde Er hinausgestoßen und getötet; aber sein Recht bleibt unangetastet. In der gegenwärtigen Zeit fängt es an, zur Geltung zu kommen; die Heiden empfängt Er als Erbteil, und die äußersten Enden der Erde nimmt Er in Besitz. Eine Nation nach der anderen wird seinem Reiche einverleibt. Die Könige der Inseln bringen Geschenke dar; die Könige aus Reich Arabien und Seba führen Ihm Gaben zu.
Welche Ermutigung zur Arbeit in der Heidenmission liegt darin, dass jedes Volk, als Gabe und Erbteil ein rechtmäßiges Eigentum unsers Herrn ist! Er hat alles daran gegeben, um sich dies zu erwerben, an uns ist es nun, es zur Ausführung zu bringen. Es ist immer leicht zu arbeiten nach der Richtschnur des göttlichen Planes; Er verfolgt niemals solche Absichten, die außerhalb des Bereiches menschlichen Könnens liegen. Erfassen wir nur einmal den Gedanken Gottes, und beanspruchen wir dessen Erfüllung, ohne kleingläubiges Zögern!