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Predigten zu Psalm 76,11
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Der Psalmist hat den Sieg davongetragen. Er redet jetzt vernünftig und überschaut das Schlachtfeld mit kühlerem Blick. Er bekennt, dass Unglaube eine Unsicherheit, eine Schwäche, eine Torheit, eine Sünde ist. Man kann Vers 11 auch so verstehen: »Dies ist der mir zugeteilte Kummer, ich will ihn klaglos ertragen.« Wenn wir begreifen, dass uns unsere Anfechtung von dem Herrn zugemessen wurde und das uns bestimmte Teil unseres Bechers ist, werden wir damit ausgesöhnt und wir rebellieren nicht mehr gegen das Unvermeidliche. Warum sollten wir nicht zufrieden sein, wenn es des Herrn Wille ist? Was Er festgelegt hat, haben wir nicht zu kritisieren.
»Fliege zurück, meine Seele, fort von der gegenwärtigen Unruhe hin zu den großartigen Geschehnissen der Geschichte, zu den erhabenen Taten des HERRN, des Herrn der Heerscharen; denn Er ist derselbe und steht auch jetzt bereit, Seine Knechte zu verteidigen, wie einst in den Tagen der Vorzeit.« – Was auch immer in Vergessenheit gerät, die wunderbaren Werke des Herrn in alter Zeit dürfen nicht aus dem Gedächtnis weichen. Erinnerung ist eine brauchbare Dienerin des Glaubens. Wenn der Glaube in den sieben Jahren der Hungersnot steckt, öffnet die Erinnerung ihre Kornspeicher, wie Josef es in Ägypten tat. Es ist schön, wenn das, wovon unser Mund überfließt, auf das Gute hinweist, welches das Herz erfüllt. Nachdenken macht die Gespräche wertvoll; es ist zu beklagen, dass so manche Unterhaltung christlicher Bekenner so gänzlich unfruchtbar ist, weil man sich die Zeit zur Besinnung nicht genommen hat. Ein nachdenklicher Mensch sollte ein Erzähler sein, sonst ist er ein geistiger Geizhals, eine Mühle, die nur für den Müller mahlt.
Der Gegenstand unseres Nachdenkens sollte wertvoll sein, dann wird auch unser Reden der Auferbauung dienen. Sinnen wir über Torheiten nach und wollen wir klug erscheinen, wird unsere Unaufrichtigkeit bald allen Menschen offenbar werden. Heilige Rede, die aus Nachdenken erwachsen ist, hat tröstende Kraft, nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Zuhörer, daher kommt auch ihre Wertschätzung hier. Im Heiligtum verstehen wir Gott und sind fest davon überzeugt, dass alle Seine Wege gerecht und richtig sind. Wenn wir Seinen Weg nicht nachvollziehen können, weil er »durch das Meer führt«, gewinnen wir darin reichen Trost, dass wir Ihm vertrauen können, weil Er nach Seiner Heiligkeit handelt. Wir müssen mit Seiner Heiligkeit Gemeinschaft pflegen, wenn wir die Wege Gottes mit dem Menschen verstehen wollen. Wer weise werden will, muss ein Anbeter sein. Sind wir reinen Herzens, werden wir Gott schauen, und reine Anbetung ist der Weg zur Philosophie der Vorsehung. In Gott mischt sich das Gute mit dem Großartigen, doch Er übertrifft beides. Niemand kann auch nur im Entferntesten mit dem »Mächtigen Israels« verglichen werden. Wer wird nicht stark im Glauben sein, wenn es einen so starken Arm gibt, auf den man sich stützen kann? Sollte unser Vertrauen voller Zweifel sein, wenn Seine Kraft über allen Zweifel erhaben ist?