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Predigten zu Psalm 70,5
Gott, eile zu mir
Eile!“ unsere Geduld lässt gar leicht nach, und es will uns scheinen, Gott komme niemals. „So manchen Tag haben wir auf dich gewartet, und noch ist kein Anzeichen da deiner baldigen Ankunft. Warum verzeucht dein Wagen, dass er nicht kommt?“ Lazarus liegt im Sterben, nur noch wenige Stunden, so wird sein Lebenslichtlein ausgelöscht sein. Der Proviant ist beinahe erschöpft, das Wasser ist nur spärlich vorhanden, noch liegt der Feind in stolzer Sicherheit vor den Toren. Die Welt spottet – und du kommst noch nicht vom Abhang des Berges herab, mit deinem Heil. Wo ist das Pfingsten, wovon du sprichst? Wo dein zweites Kommen?
Und dennoch eilt unser Gott. Auf den Flügeln jeglicher Stunde kommt Er, sein Lauf ist schneller als der des Lichtes von Welt zu Welt. Verzögerungen sind nicht Verneinungen; sie sind aber notwendig zur Vollendung seiner Pläne. „Siehe, ich komme bald!“ Dies Wort ist dennoch wahr, wenn nun auch neunzehn Jahrhunderte darüber hingegangen sind.
Wir wünschen nicht das Verderben unserer Feinde, sondern ihre Erlösung. Unser Verlangen geht dahin, dass Gott verherrlicht und die Menschheit gerettet werde. Wir sehnen uns nach der Aufrichtung des Reiches Gottes, das der Erde Frieden und Segen bringen wird. Darum flehen wir, dass der HErr sein Kommen beschleunige. „O Gott, verziehe nicht! Deine Feinde rühmen sich wider dich; unser Geist verschmachtet vor Furcht; Menschen sinken ins Verderben; eile zu uns!“
Gott wird nicht einen Augenblick zu spät kommen; nicht zu früh – um unserer Erziehung, – nicht zu spät, um unserer Erlösung willen. Er ist uns ganz nahe, beugt sich über einen jeden in zartem Erbarmen und wartet nur, bis Er in seiner untrüglichen Weisheit den richtigen Augenblick erkennt, um mit seiner Hilfe einzusetzen.