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Predigten zu Psalm 69,14
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Für jeden von uns gibt es eine »Zeit des Wohlgefallens«, und wehe uns, sie entgleitet uns ungenutzt. Gottes Zeit muss unsere Zeit sein, oder es geschieht, dass sie verstreicht, und ist sie abgelaufen, werden wir vergeblich nach Gelegenheit zur Umkehr Ausschau halten. Die Gebete unseres Herrn kamen zur rechten Zeit und wurden immer wohlgefällig angenommen. Selbst der Vollkommene appellierte an die reichen Gnaden Gottes; wie viel mehr sollten wir es tun. Für das Elend gibt es nichts Schöneres als Gnade, und wenn die Sorgen sich mehren, wird die Vielzahl der Gnaden umso mehr gepriesen. Selbst wenn der Feinde so viele wie die Haare auf dem Haupt sind, kann man sie doch zählen; doch Gottes Gnadenerweise sind ganz und gar unzählbar. Vergesst es nie, dass jede von ihnen ein verfügbares und mächtiges Argument in der Hand des Glaubens ist. Unser Herr lehrt uns hier die heilige Kunst des ringenden Gebets, um unsere Sache mit Argumenten klar darlegen zu können. Und Er zeigt uns auch, dass das Wesen Gottes den großen Schatz starker Gründe darstellt, deren wir uns bei unserem Flehen reichlich bedienen dürfen.
Genau die Worte Seiner Klage macht Er zu Seinem Gebet, und es ist gut, wenn auch wir bei unserem Klagen nichts fühlen oder sagen, was wir nicht als Gebet vor Gott zu bringen wagten. Wir dürfen um Befreiung von unserem Kummer genauso bitten wie um Kraft, ihn zu ertragen; beide Bitten sind hier zusammengefasst. Wie seltsam ist es, solche Sprache von dem Herrn der Herrlichkeit zu hören. Er suchte sowohl Rettung von Seinen Feinden als auch von dem Schmerz, den sie Ihm bereiteten. Gott kann uns auf jede Weise helfen, und so dürfen wir auch vielerlei Wünsche vortragen, ohne fürchten zu müssen, in unserer Freiheit zu weit zu gehen oder Gottes Möglichkeiten zu überfordern. Für wie viele von uns wäre dies das passende Gebet! Wir verdienen es, von der Flut hinweggerissen zu werden, in unseren Sünden zu ertrinken und in der Hölle eingeschlossen zu sein. Lasst uns darum an die Verdienste unseres Heilands appellieren, damit uns dies alles nicht trifft. Dass Gott dem Leidenden nahe kommt, ist alles, was er braucht; ein Lächeln des Himmels lässt alles Rasen der Hölle verstummen. »Das wird meine Erlösung sein, wenn Du kommst, um mich zu trösten.« Das ist ein tief geistliches Gebet, und ein sehr passendes für eine verlorene Seele. In der erneuerten Gemeinschaft erfahren wir die Wirklichkeit der Erlösung. »Erlöse mich um meiner Feinde willen!« Sonst könnten sie mit ihrem stolzen Reden Deinen Namen lästern und prahlen, Du seiest nicht in der Lage, diejenigen zu retten, die ihr Vertrauen auf Dich setzen. Jesus ließ sich herab, solche Gebetsworte zu verwenden, um die Bitte Seiner Jünger zu erfüllen: »Herr, lehre uns beten!«