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Predigten zu Psalm 65,2
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Stillesein lernen (II)
Der Psalmist rät uns, Gott in der Stille zu loben. Das heißt, wir sollen nicht ungeduldig werden, sondern sollen ausharren und im Glauben an ihm festhalten, auch wenn Gott uns warten lässt. Wir sehen ja, wie die Leute sich benehmen, wenn sie in Ungeduld fallen, wie sie toben und poltern und sich scheußlich gebärden. Diese Leute muss man lehren, geduldig zu werden, denn mit solcher Ungeduld hindern sie sich selbst am Beten und Loben. Andererseits ist das Opfer des Lobes Gott besonders wohlgefällig – nämlich dort, wo man ihn in der Stille und mit Geduld preist, auch wenn man eine kleine Zeit warten und leiden muss. Wir bitten für die Christenheit und gegen die Verführer oder für das Kommen seines Reiches und dafür, dass alle Ärgernisse endlich aufhören. Wir bitten für eine gute Regierung oder für Frieden im Land oder für Haus und Hof und eine gute Ernte. Bei alledem dürfen wir nicht nachlassen, zu beten, zu danken und zu loben, auch wenn Gott verzieht und es scheint, als werde es nicht besser. Wir haben doch einen gnädigen Gott, der unser Gebet erhört. Er wird es an nichts fehlen lassen, wie wir gewisslich erwarten. Wir haben es bereits erlebt, dass er uns wunderbar in vielen großen Nöten geholfen hat, bei denen es übel ausgesehen hat. Aber auch da mussten wir still sein und ausharren.