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Predigten zu Psalm 63,7
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Die Nacht passt mit ihrer Stille und Dunkelheit so recht zu einer Seele, die die Welt vergessen und sich in höhere Sphären aufschwingen will. Lässt man sich von dem erhabensten aller Themen gefangen nehmen, gleiten die sonst mühseligen Wachstunden viel zu schnell dahin. Dadurch bietet das einsame, harte Bett höchst erquickliche Erholung, ja, mehr Erholung noch als der Schlaf selbst. Wir lesen von Lagern aus Elfenbein; aber Lager aus Frömmigkeit sind weit besser. Manche feiern in der Nacht; aber sie sind nicht ein Zehntel so glücklich wie solche, die über Gott nachsinnen.
Das Nachdenken hat das Gedächtnis des Gläubigen aufgefrischt und ihn an frühere Befreiungen erinnert. Es wäre gut, unsere eigenen Tagebücher häufiger zu lesen, insbesondere wo wir von der helfenden Hand des Herrn im Leiden, bei großen Mühen oder in unserem Versagen berichtet haben. Das ist ein großartiger Gebrauch unseres Gedächtnisses; denn dadurch statten wir uns mit Beweisen für die Treue des Herrn aus und bringen uns auf dem Weg zu immer stärkerem Vertrauen voran. Wir folgen dann dem Herrn dicht auf den Fersen, weil wir mit Ihm eins sind. Wer könnte uns von Seiner Liebe scheiden? Wenn wir auch nicht mit Ihm Schritt halten können, wollen wir Ihm doch mit aller Kraft nachfolgen, die Er uns gibt, und ernsthaft danach ringen, Ihn zu erreichen und bei Ihm, in Seiner Gemeinschaft, zu bleiben. Die göttliche Kraft, von der in diesem und den folgenden Psalmen so oft die Rede ist, wird hier als Grund bezeichnet, warum Menschen an Gott hängen. Wie stark sind wir doch, wenn der Herr in uns durch Seine Rechte wirkt, und wie gänzlich hilflos, wenn Er Seine Unterstützung zurückhält!
Genauso ernst, wie David Gott suchte, trachteten Menschen ganz anderen Schlages danach, den Psalmisten mit aller Kraft zu verderben. Von ihnen spricht er in Vers 10. Sie hatten es auf sein Leben abgesehen, auf seine Ehre und sein Wohlergehen. Das alles wollten sie nicht nur beschädigen, sondern gänzlich zugrunde richten. Der Teufel ist ein Verderber, und all seine Brut giert danach, gleiches Unheil zu stiften. Wie er sich durch seine tückischen Anschläge selbst eine Grube schaufelte, so machen sie es auch. Verderber werden verderben. Wer Seelen jagt, wird selbst zum Opfer. Sie werden in die Gruben fallen, die sie für andere gegraben haben. Der Totschläger wird erschlagen, und das Grab wird ihn bedecken. Die Hölle, die sie bei ihrem Fluchen über andere bringen wollten, wird über ihnen ihren Mund verschließen. Jeder gegen die Frommen gerichtete Schlag wird auf die Verfolger zurückprallen; und wer einen Gläubigen quält, treibt einen Nagel in seinen eigenen Sarg. Die Thronräuber werden vergehen, aber David wird aufblühen, und sein Wohlergehen wird überall als Gabe Gottes verstanden werden. Der Gesalbte des Herrn wird es nicht an freudigen Dankopfern fehlen lassen; sein fest gesicherter Thron wird die Oberherrschaft des Königs der Könige anerkennen, und er wird sich allein seines Gottes rühmen.