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Predigten zu Psalm 5,3
Frühe will ich mich zu dir schicken, und meine Anliegen dir vorstellen
Es ist von großer Wichtigkeit, dass wir unsere Bitten nach einer gewissen Ordnung vor den HErrn bringen. Niemand würde sich vor einen irdischen Monarchen wagen, ohne darüber nachzudenken, wie er seine Anliegen am besten vorbringe, worauf er sich dabei stützen, auf welche Weise er seinen Zweck am besten erreichen könne. Wäre es nicht gut, wir würden, wenn wir vor den großen König treten, auf der Schwelle stille stehen, uns besinnen, was für Bitten wir aussprechen, und worauf wir uns gründen wollen.
Es ist offenbar unrichtig, gedankenlos zu beten, und darin fehlen wir allzu oft. Wir halten nicht an mit unseren Bitten; wir unterhandeln nicht mit aller Demut und Ehrfurcht mit dem HErrn, wie Abraham, als er einstand für die Städte der Jordanebene.
Vertiefe dich in die Reihenfolge der Gedanken im Gebet des HErrn, und beachte, dass die Anbetung der Seele vor dem Flehen kommt um bestimmte Gaben; das Eingehen auf den Willen Gottes vor der Bitte um das tägliche Brot; das Anhalten um Vergebung, ehe an die Erlösung vom Bösen gedacht wird. Oder flehe, wie der HErr in seinem hohenpriesterlichen Gebet (Joh. 17) zuerst bittet für die Seinen, die Ihm der Vater gegeben hat, ehe er seine Seele ausschüttet im Gebet für die ganze Welt. Betritt den Tempel des Gebets durch die einander ergänzenden Hallen: des Sündenbekenntnisses, der Lobpreisung, des Te Deums, der abgebrochenen kurzen Bitten, bis zum Ausbruch allgemeiner Fürbitte, – wie dies durch die Liturgie der alten Kirche so schön angedeutet ist. Vergiss dabei aber nicht, ganz natürlich zu bleiben. Während du auf den geordneten Stufen zum Tempel emporsteigst, darfst du mit Freuden dessen eingedenk sein, dass dort die zarteste Vaterliebe deiner wartet.