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Predigten zu Psalm 51,14
"Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Errette mich von den Blutschulden, Gott, der Du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge Deine Gerechtigkeit rühme."
In diesem gewaltigen Bekenntnis tut es wohl, dass wir sehen, wie David seine Sünde unumwunden nennt. Er bezeichnet sie nicht als einen unüberlegten Totschlag, noch spricht er davon als von einer Übereilung, durch welche einem braven Manne ein unglücklicher Zufall begegnet wäre, sondern er nennt sie bei ihrem wahren Namen: Blutschulden. Er hat freilich den Mann der Bathseba nicht selber erschlagen; dennoch war der Plan, dass Uria sterben sollte, in Davids Herzen gereift, und vor dem Herrn war er sein Mörder. Hier lerne im Bekenntnis deines Unrechts aufrichtig sein vor Gott. Gib argen Sünden keine beschönigende Namen; du magst sie ja nennen wie du willst, ihr Geruch ist darum nicht lieblicher. Als das, wofür Gott sie ansieht, suche sie in deinem Herzen zu fühlen, und anerkenne mit aufrichtiger Gesinnung ihre ganze Abscheulichkeit. Siehe, wie David augenscheinlich niedergebeugt war von der Hässlichkeit seiner Sünde. Worte aussprechen, ist leicht, aber ihren ganzen Inhalt empfinden, ist schwer. Der einundfünfzigste Psalm ist das getreue Lichtbild eines zerknirschten Geistes. Trachten wir nach gleicher Herzenszermalmung! Denn wie trefflich auch unsre Worte lauten, wenn unser Herz nicht durchdrungen ist von der Verdammungswürdigkeit der Sünde, so können wir auf keine Vergebung hoffen. Unser Schriftwort enthält ein ernstliches Gebet: es ist an Gott den Heiland gerichtet. Die Vergebung ist sein Vorrecht; das ist sein wahrer Name und sein rechtes Amt, dass Er errettet, die sein Angesicht suchen. Noch bezeichnender nennt Ihn unsre Stelle: Gott, mein Heiland. Ja, gelobt sei sein Name; wenn ich nur durch das Blut Jesu zu Ihm komme, so kann ich mich freuen Gottes meines Heilandes. Der Psalmist schließt mit einem herrlichen Gelübde: Wenn ihn Gott erretten will, so will er singen, nein, noch mehr, er will "rühmen". Wer kann anders, wenn ihm solche Gnade widerfährt! Aber achte wohl auf den Gegenstand des Rühmens: Deine Gerechtigkeit. Wir rühmen das vollbrachte Werk eines köstlichen Heilandes; und wer am meisten rettende Liebe erfahren hat, rühmt am lautesten.