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Predigten zu Psalm 47,5
Er erwähle uns unser Erbteil!
Wähle du für uns, unser Vater!“ Mit Bedacht bitten wir also. Wenn Er uns in diesem Augenblick die Wahl freistellte, so würden wir – auch angesichts eines lang gehegten stillen Sehnens, Ihm die Entscheidung in die Hand legen und sprechen: „Du weißt besser, als wir in Worten es aussprechen können, was uns am meisten auf dem Herzen liegt; du wirst uns unseren Wunsch in der lieblichsten Gestalt und zur günstigsten Stunde gewähren, oder den befreit Ersatz dafür geben. Wäre das nicht die richtige Stellung für einen jeden, der da glaubt, dass unsers Vaters Weisheit nur von seiner Liebe übertroffen wird?
Willst du liebe Seele, die du am Fuße des Berges Gottes stehest, deinen Vater bitten, dir den Pfad auszuwählen? Er kennt deine Kraft und weiß, wie viel du tragen kannst, und Er weiß auch, dass du mit sehnsüchtigem Verlangen nach dem Besten strebst. Unterordne deine Wahl der seinigen in allen Dingen. Welcher Art dann auch die Schwierigkeiten sein mögen, die dir begegnen, so wage zu glauben, dass sie jedenfalls geringer sind, als sie je hätten sein können, wenn du dir selbst den Weg ausgewählt hättest. Schaue niemals zurück; zweifle nie an der persönlichen Fürsorge deines Vaters; die Wolken, die deinen Pfad beschatten, mögen Ihn deinen Augen verhüllen, aber du bist seinen Blicken nie entzogen.
Und du, der du deines Gottes Führung schon vielfach erfahren hast, willst du nicht auf's neue sagen: „Wähle du für mich.“ Du hast sicherlich nicht bereut, dass du vor Jahren seiner Entscheidung dich überlassen hast, und willst auch jetzt dein Vertrauen nicht zurückziehen. Was auch das Leben uns bringen mag, so wollen wir doch immerdar rufen: „Wähle du für uns!“ Schmerzen und Leiden würden uns zum Paradies, wenn wir sie mit unserem Gott erdulden; die größte Freude dagegen würde zur Hölle, sollten wir sie ohne Ihn genießen.“