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Predigten zu Psalm 41,13
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Darum sollte sich jeder, der beten will, selbst prüfen, ob er glaubt oder ob er an der Erhörung seiner Gebete zweifelt. Merkt er, dass er zweifelt oder unsicher ist oder dass er es nur auf gut Glück ausprobiert, dann ist sein Gebet vergeblich, denn sein Herz ist nicht still und ruht nicht in Glauben und Vertrauen, sondern wankt und schwankt hin und her. Darum kann Gott nichts hineintun, genauso wenig, wie man jemand etwas in die Hand geben kann, wenn er sie nicht still hält. Denk doch selbst einmal nach, wie es dir gefallen würde, wenn dich jemand dringlich um etwas bäte, was du ihm längst versprochen hast, und der sagte dann: »Ich glaube nicht, dass du es mir gibst!« Sicher würdest du alle seine Bitten für Beleidigungen halten und alle Versprechungen zurücknehmen und ihn höchstwahrscheinlich sofort wegjagen. Wie könnte es Gott gefallen, der uns gewiss zugesagt hat, wir sollten empfangen, um was wir bitten, und den wir durch unser Misstrauen der Lüge bezichtigen?
Das Wort »Amen« bedeutet nichts anderes als »sicher und gewiss«. Es ist ein Wort des festen Herzensglaubens, als ob man sagte: »O Gott und Vater, ich zweifle nicht, dass die Dinge, um die ich gebeten habe, gewiss und wahrhaftig geschehen werden, nicht weil ich darum gebeten habe, sondern weil Du mich beten gelehrt und dazu aufgefordert und sie gewisslich zugesagt hast. Ich weiß sicher, dass Du, o Gott, wahrhaftig bist und nicht lügen kannst. Nicht die Würdigkeit meiner Gebete, sondern die Gewissheit Deiner Wahrheit macht es, dass ich Dir fest glauben kann. So zweifle ich nicht, dass ein Amen daraus wird und dass es ein Amen bleibt.«