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Predigten zu Psalm 40,13
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Wir haben doch schon alle einen Filmstreifen für den Fotoapparat gesehen. Auch wenn er belichtet war? Was sah man denn da? Gar nichts! Solcher Film sieht einfach schwarz aus. Aber wenn man ihn nun in den Entwickler legt, dann tritt auf einmal das Bild hervor. Und zwar um so deutlicher, je länger der Entwickler wirkt.
Unser Leben gleicht so einem Film. Viele Dinge sind verborgen. Aber kommt nur einmal in die Nähe Gottes! Da wird der Film unsres Lebens entwickelt. Und dann treten Bilder heraus, vor denen wir erschrecken: Unsre Sünde wird offenbar. Solange wir fern von Gott sind, ist es uns unerträglich, daß die Bibel immer von „Sünde" redet. Doch das wird sofort anders, wenn wir in Gottes Nähe kommen. Dann geht es uns wie dem Sänger des Psalms: „Meine Sünden haben mich ergriffen." So war es auch bei jenen Leuten, die einst eine Ehebrecherin zu Jesus schleppten. Voller Entrüstung klagten sie sie beim Herrn an: „Diese Frau muß nach dem Gesetz gesteinigt werden. Was sagst du dazu?"
„Ja", sagte Jesus, „das ist so! Und wer nun ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Damit bückte Er sich und schrieb in den Sand. Als Er wieder aufschaute, stand nur noch das Weib allein da. Alle anderen waren davongegangen, „von ihrem Gewissen überführt". In Jesu Gegenwart war der Film ihres Lebens in den Entwickler geraten. Und da sahen sie, was an ihnen war: „Meine Sünden haben mich ergriffen." Schleunigst liefen sie davon. Denn sie entsetzten sich bei dem Gedanken, welche Bilder dieser Entwickler in ihrem Herzen noch erwecken könnte. Einmal müssen wir vor Gott stehen. Wenn wir es hier nicht wollen, dann wird es am Jüngsten Tage sein. Einmal wird der Film unsres Lebens entwickelt werden. Amen.