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Predigten zu Psalm 3,5
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Gebrochenen Herzens klagt der Beter über die Menge seiner Feinde. »Ach Herr, wie sind meiner Feinde so viele!«, ruft der verwirrte und bestürzte Flüchtling aus. »Ihr Heer ist weit größer als meines, und es wird immer größer!« David klagt seinem Gott, der ihn lieb hat, wie schrecklich die Waffen seiner Feinde sind, mit denen sie ihn angreifen, und wie bitter sein Elend ist. Alle Drangsale, die der Himmel schickt, alle Versuchungen, die aus der Hölle aufsteigen, und alle Kreuze, die der Erde erwachsen, zusammen genommen, verursachen nicht solche Trübsal wie die, die in Vers 3 beschrieben wird. Es ist die bitterste Anfechtung, wenn man fürchtet, bei Gott sei keine Hilfe für uns zu finden. Und doch, denkt daran, dass unser über alles gepriesener Erretter gerade dies durchlitten hat, als Er rief: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?« Er wusste ganz genau, was es heißt, in Dunkelheit zu sein und kein Licht zu sehen. Dies war der Fluch über alle Flüche; vom Vater getrennt zu sein, war schlimmer, als von den Menschen verachtet zu werden. Ganz gewiss, wir müssen Ihn lieben, der diese bittersten Versuchungen und Leiden um unseretwillen erduldet hat! Für Herzen, die Ihn lieben, wird es eine froh machende und lehrreiche Übung sein, zu erkennen, wie der Herr hier in Seinen schweren Kämpfen beschrieben wird; denn wir sehen hier wie in vielen anderen Psalmen viel mehr von Davids Herrn als von David selbst.
Als Antwort darauf bekennt David sein Vertrauen auf Gott. »Du, HERR, bist ein Schild um mich her.« Das Wort meint mehr als einen Schild; es beschreibt einen den ganzen Menschen umgebenden Schutz; von oben, von unten, ringsumher und von innen und außen. Ja, welch ein Schild ist Gott für seine Leute! Er wehrt alle feurigen Pfeile Satans von unten her und die Stürme der Trübsal von oben her ab, während er gleichzeitig den Orkan in unserer Brust zum Schweigen bringt. David wusste: Er war zwar mit Hohn und Spott aus seiner Hauptstadt vertrieben, doch würde er im Triumph zurückkehren, und im Glauben sah er auf Gott, der ihn ehren und verherrlichen werde. Welche Gnade ist es, in der gegenwärtigen Schande unsere zukünftige Herrlichkeit zu sehen! Tatsächlich liegt schon eine gegenwärtige Herrlichkeit auf unseren Anfechtungen – wenn wir sie doch nur erkennen könnten! Es ist keinesfalls eine Kleinigkeit, mit Christus in Seinen Leiden Gemeinschaft zu haben. Gute Menschen haben oft erfahren, dass sie auch im Verborgenen besser beten können, wenn sie es laut tun, als wenn sie keine Laute äußern. Es gibt Einen, der im Heiligtum des höchsten Himmels Acht hat, und »Er antwortet mir von Seinem heiligen Berg.« Gebetserhörungen sind eine große Freude für unsere Seele. Wir brauchen die drohende Welt nicht zu fürchten, solange wir uns eines Gottes erfreuen, der Gebete erhört.