10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Psalm 33,6
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Es ist nicht müßiges Spiel, wenn wir fragen, woher die Dinge kommen. Wir sollen in der Welt heimisch werden; sie bliebe uns aber fremd, wenn uns ihr Ursprung nur ein Rätsel wäre. Bliebe uns die Herkunft der Welt dunkel, so wüssten wir auch nicht, woher wir kommen; denn wir sind ein Teil der Natur. Ungefährlich ist aber die Bahn nicht, auf der wir unsere Gedanken dann wandeln lassen, wenn sie uns den Anfang der Dinge deuten sollen. Wie oft war das Ergebnis dieser Wanderung ein phantastisches Gebilde, ein Weltbild, das Gott verbirgt! Es kann nichts anderes entstehen, wenn unser Denken unserer Eigensucht dient, die nach der Macht über die Welt begehrt. Da wir die Dinge dann beherrschen, wenn wir sie begreifen und ihre Entstehung kennen, stellt es sich dem selbstischen Willen als ein lockendes Ziel dar, in den Ursprung der Dinge einzudringen. Ist es nicht der höchste Erweis der menschlichen Größe, wenn wir imstande sind, die Welt von oben herab zu betrachten als die, die wissen, was sie ist und wie sie ward? Ist nicht das das Mittel, durch das wir uns ihrem Druck entziehen? Allein die Welt entstand durch das göttliche Schaffen und dieses ist etwas völlig anderes als das, was wir Menschen können, und bleibt darum unserem Begreifen gänzlich verschlossen. Der Anfang der Welt ist, weil sie Schöpfung ist, ein Wunder und dieses verlangt von uns die Beugung, die uns still macht und unser Denken zügelt. Wird uns deshalb die Welt zum Rätsel, das uns plagt, zur Fremde, in der es uns nicht wohl sein kann? Nein, sagt der Psalmist mit frohlockendem Jubel. Auch er fragt die Welt, woher sie komme, und er fragt nicht umsonst, sondern hat eine Antwort, die einzige, die sich hier geben lässt, die ganz gewisse. Denn er kennt Gott und kennt sein Wort, die unerschöpfliche Fülle der Gedanken, die nicht nur Gedanken bleiben, sondern mit der wirksamen Macht geeinigt sind. Daher weiß er, woher die Dinge kommen, auch die, die in erhabener Höhe über dem Menschen stehen wie das leuchtende Himmelsheer. Nun endet die Furcht und Flucht vor der Natur. Weil sie das Werk des göttlichen Wortes ist, sind wir in ihr daheim; denn jede Berührung mit ihr bringt uns eine Begegnung mit Gott und seinem schaffenden Wort.
Nicht dazu bist Du, mein Schöpfer und Vater, der Wirker Deiner Werke, damit sie Dich mir verbergen, sondern damit ich sehe, wie wunderbar Du bist, und die schaffenden Macht Deines Wortes inne werde. Dasselbe Wort, das so spricht, dass es geschieht, gab mir mein Leben und gibt mir den zu dir emporgerichteten Blick, der Deine Gnade schaut. Ich will meiner Kleinheit bewusst werden im Blick auf Deine Größe und an Deiner Größe messen, was Dein gnädiges Wort mir schenkt. Amen.
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Vom jüdischen Unglauben, sagte Paulus, er ändere an Gottes Treue nichts. Das sagt er, der für sein ganzes Wirken kein anderes Ziel hatte als den Glauben, weil er den Glauben die Gerechtigkeit des Menschen hieß, die einzige, die vor Gott gilt, weil sie von Gott kommt. Nun sagt er der Judenschaft, die Jesus kreuzigte und sich von seiner Gemeinde gänzlich schied, die sich der Entstehung der Heidenkirche mit allen Mitteln der Gewalt widersetzte und Paulus beständig ins Leiden stieß; einige von euch glauben nicht; was ändert das? Gottes Treue bricht nicht und Gottes Wort verliert seine Geltung nicht. Euch ist Gottes Wort übergeben und das ist euer Vorzug, den kein Unglaube vernichten kann. Sprach Paulus jetzt gläubig vom Glauben? O ja, nicht der spricht vom Glauben gläubig, der die Macht des Glaubens in den Glauben selbst hineinlegt. Eine Macht ist der Glaube deshalb, weil er sich an Gottes Gnade hängt und das sucht und hat, was Gott ihm gibt. Ich hätte ihn zerstört, wenn ich Gott an meinen Glauben bände. Indem Paulus sagt, dass Israel mit seinem Unglauben nicht Meister über Gottes Willen werde, pries er Gottes Gnade und sprach als Glaubender. Ich spüre freilich, dass dieses Wort mir gefährlich werden kann. Trotze, streite, wehre dich, sagt Paulus den Juden, du kannst es nicht ändern, dass du Gottes Wort hast. Wird es nun nicht gleichgültig, wie ich mich verhalte? Verliert nicht vor der unwandelbaren Herrlichkeit der göttlichen Gnade der Glaube jede Wichtigkeit? Zweifellos kann ich mir aus dem vollendeten Glauben des Paulus den Anlass zum Unglauben holen. Es gibt nichts, weder in der Natur noch in der Schrift, womit ich mir nicht schaden kann. Aber die Schuld an einem solchen Missbrauch der Gnade, die aus ihr die Ermächtigung zum Bösen macht, legt Paulus einzig auf den Menschen. Wohin sieht der Glaube? Er sieht empor zu Gott. Was sieht er dort? Den, der die Welt richtet, den Heiligen, der keine Bosheit duldet, den Gnädigen, der dem hilft, der ihm vertraut, nicht aber dem, der auf seinen Glauben pocht, nicht dem, der sich boshaft macht, weil Gott gütig ist. Zu diesem Schluss kann ich nur kommen, wenn ich mir verberge, worin der Glaube seinen Grund und Inhalt hat. Wem gehört mein Glaube? Gott. Wenn ich das nicht vergesse, bin ich vor allem Trotz und Übermut bewahrt.
Dein Wille, Herr, Gott, geschehe an mir und an der ganzen Welt in seiner ganzen Herrlichkeit. Wer steht fest? Du. Wer schwankt nicht? Du, der Du uns zu Dir berufen hast. Wer ist willkommen? Deine Güte, die nicht weicht, wenn wir weichen, sondern gibt, was sie uns verordnet hat. Dein Name sei gelobt. Amen.