10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Psalm 31,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Der Psalmist hat eine Zuflucht, und zwar die beste, die es gibt. In stürmischen Zeiten wirft er seinen großen Notanker des Glaubens aus. Anderes mag zweifelhaft sein, aber dass David sich auf den HERRN verlässt, macht er sehr deutlich, und er fängt auch damit an, sonst könnte er es unter Druck und in Bedrängnis am Ende vergessen. Dieses Bekenntnis seines Glaubens ist der Dreh- und Angelpunkt, den er benutzt, um seinen Kummer aufzuheben und fortzuschaffen. Er beschäftigt sich damit, um sich selbst zu trösten und um sich bei Gott Gehör zu verschaffen. Wie könnte der HERR es zulassen, dass ein Mensch, der einzig von Ihm abhängig ist, am Ende zuschanden wird? Das entspräche nicht dem Gott der Wahrheit und der Gnade. Es brächte Unehre auf Gott selbst, wenn Glaube am Ende nicht belohnt würde. Tatsächlich wäre es ein böser Tag für das Christentum, wenn das Vertrauen auf Gott keinen Trost und keine Hilfe brächte.
Der Angefochtene bekennt sein völliges Vertrauen auf Gott. Wenn der Glaube immer wieder dasselbe sagt, ist das nicht vergebens. Das Bekenntnis, in Zeiten der Anfechtung auf Gott zu vertrauen, ist die entscheidende Methode, Ihn zu verherrlichen. Davids Feinde waren sowohl schlau als auch mächtig – wenn sie ihn nicht mit Gewalt überwinden konnten, versuchten sie es mit List. Unsere geistlichen Feinde sind von gleicher Art: Sie stammen aus der Brut der Schlange und suchen uns in ihrer Tücke Fallen zu stellen. Das vorliegende Gebet geht von der Möglichkeit aus, dass der Gläubige wie ein Vogel gefangen werden kann. Und in der Tat sind wir so töricht, dass dies oft geschieht. Der Vogelfänger geht so geschickt zu Werke, dass jeder Unaufmerksame bald von ihm umgarnt ist. Der Text bittet um Befreiung des Gefangenen direkt aus den Maschen des Netzes. Das ist eine passende Bitte – und eine, die erhört werden kann; denn die ewige Liebe kann die Heiligen selbst aus dem Rachen des Löwen und aus dem Bauch der Hölle befreien.
Die Gottlosen arbeiten zusammen bei ihren Angriffen auf die »Heiligen und Herrlichen, die auf Erden sind«. Es ist erstaunlich, wie oft Sünder besser übereinstimmen als Heilige, und wie sie im Allgemeinen mit mehr Sorgfalt und Vorsicht zu Werke gehen als die Gerechten bei deren heiligen Unternehmungen. Betrachtet die Grausamkeit der Feinde des guten Menschen! Sie geben sich mit nichts weniger als mit seinem Blut zufrieden – das ist es, was sie planen und worauf sie hinarbeiten. Es ist besser, der Gewalt eines Löwen als der Willkür böswilliger Verfolger ausgesetzt zu sein. Das Raubtier mag seine Beute verschonen, wenn es satt ist; aber die Bosheit ist unersättlich und grausam wie Wölfe. Von allen Teufeln ist der Neid der grausamste. In welch schrecklicher Lage befand sich der Psalmist, als die vergifteten Pfeile von tausend Bögen auf sein Leben zielten! Doch in all diesem versagte sein Glaube nicht, auch hatte Gott ihn nicht verlassen. Darin liegt für uns eine Ermutigung.