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Predigten zu Psalm 23,2
«Er weidet mich (wörtl. läßt mich lagern) auf grünen Auen», im frischen Frühlingsgras! Diese Worte atmen Frieden und Ruhe; die schönsten Bilder aus der Natur steigen dabei vor unseren Augen auf. Und doch spricht dieser Psalm auch von Feinden und vom Todesschatten. David konnte gerade deshalb ein so positives Zeugnis ablegen, weil er durch Schwierigkeiten hindurch mußte, in denen ihn der Stecken und Stab des guten Hirten getröstet hatten.
«Er führt mich zu stillen Wassern.» Wir wollen uns führen lassen! Das ist das Verlangen des liebenden Vaters im Himmel für die, die Ihm heute dienen und trotz aller Widerstände nachfolgen wollen. Sehnt sich unser Herz nicht auch danach? Spüren wir nicht das dringende Bedürfnis, uns zu den stillen Wassern Seiner Gegenwart und Seines Wortes führen zu lassen? Dieses Sehnen hat der Heilige Geist in unser Herz gelegt; wir wollen es nicht ersticken, sondern es von Herzen beachten. Der gute Hirte möchte uns von den stillen Wassern des Lebensstromes zu trinken geben, uns auf den Auen des Wortes Gottes mit zarten Gräsern nähren, fern von den steinigen, ausgetretenen Pfaden, geschützt vor Wind und brennender Sonne. Laßt uns doch in Seiner Gegenwart bleiben, bis unser ganzes Leben von ihr durchdrungen ist! Mit dieser Salbung können wir dann der hektischen Geschäftigkeit und den Zusammenstößen des täglichen Lebens begegnen.
Wir lassen uns oft so sehr hetzen und stürzen uns von einer Arbeit in die andere, so daß wir gar nicht merken, wie der Dienst für Gott schließlich den Platz einnimmt, den Er selbst in unserem Leben einnehmen sollte. Dennoch möchte Er uns diese überaus notwendige und segensreiche Erfahrung machen lassen: «Er führt mich zu stillen Wassern.» Wir wollen sie also nicht zu umgehen suchen. Dürfen wir es wagen, ohne die grasbewachsenen Hürden, die stillen Wasser und die grünen Auen des Nachsinnens über Gottes lebendiges, kräftiges Wort auszukommen? David überwand seine Feinde erst, nachdem er sich lange in Gottes Gegenwart aufgehalten hatte. Laßt uns dem guten Hirten eingestehen, daß uns dieses Verlangen nach Gemeinschaft mit Ihm fehlt, und Ihm dann erlauben, uns zu führen, wohin Er will. Dann werden wir mit Ihm unsere Feinde überwinden.