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Predigten zu Psalm 17,13
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
In einem ergreifenden Roman „Die Pest" schildert der französische Philosoph und Dichter Albert Camus eine Stadt, die von dieser furchtbaren Krankheit heimgesucht wird. Als die Notzeit endlich zu Ende geht, feiert das Volk ausgelassen die Wiedervereinigung mit all denen, von denen man durch die Pest getrennt war. Und da sagte Camus den Satz: „Und als Rieux in die Straße einbog, da dachte er, es sei gerecht, daß die Freude wenigstens von Zeit zu Zeit diejenigen belohne, die sich mit dem Menschen begnügen und mit seiner armseligen, gewaltigen Liebe."
» . . . die sich mit dem Menschen begnügen..." Es ist Mitleid in diesem Satz. Und Wohlwollen. Und Bitterkeit. Damit ist eigentlich dasselbe gesagt, was der Psalmist meint von den Menschen, „die ihr Teil haben in ihrem Leben." Aber offenbar gibt es Menschen, denen das zu wenig ist. „Ich aber..." sagt der Psalmist.
Diejenigen, „die sich mit dem Menschen begnügen", „die ihr Teil haben in ihrem Leben" — die empören sich über dies „Ich aber . . . " Sie fragen: „Bist du mehr als wir?" Ihnen würde der Psalmist antworten: „Sicher nicht mehr als ihr! Aber — meine Seele kann sich nicht begnügen mit dem Menschen und all dem, was sein Leben erfüllt. Wie ein Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele nach Ewigkeit — nach unvergänglichen Gütern — nach dem lebendigen Gott." Solchen Leuten antwortet das Evangelium: Gott kommt dir entgegen in Jesus. Ja, du sollst „schauen sein Antlitz in Gerechtigkeit". Ja, du sollst „satt werden an seinem Bilde." Amen.