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Predigten zu Psalm 16,8

"Ich habe der HERR stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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GOT TES HERRLICHKEIT STEHT IM MIT TELPUNKT

Alles existiert zur Verherrlichung Gottes. Der gekürzte Westminster-Katechismus des 17. Jahrhunderts beginnt mit der Erklärung, dass die Hauptaufgabe des Menschen darin bestehe, Gott zu verherrlichen und sich seiner für immer zu erfreuen. In Psalm 19,2 lesen wir: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.“ Die Weite des Himmels und alles im Universum verherrlicht Gott. In Jesaja 43,20 spricht Gott: „Die Tiere des Feldes werden mich ehren.“ Die Engel, die bei der Geburt Jesu erschienen, sprachen: „Herrlichkeit Gott in der Höhe“ (Lk 2,14). Die Schrift erläutert, dass wir leben, um Gott zu verherrlichen. Mögest auch du den Fußstapfen Davids folgen und den Herrn stets vor Augen haben.


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Dieser Spruch ist aus dem 16. Psalm genommen, in welchem David so redet, daß es der HErr, unser Heiland, auf Sich anwenden kann für die Zeit, da Er im Fleische war. Konnte man Ihn doch auch sagen hören: „Im tue allezeit, was Meinem Vater wohlgefällig ist“ (Joh. 8, 29). Darum erfüllte sich's auch an Ihm am vollkommensten, daß der HErr, Sein Vater, Ihm zur Rechten war und Er wohl geblieben ist unter allen Finsternissen des Erdenlebens, bis es sich bei Ihm zur Verklärung beim Vater gestaltet hatte.

David spricht aber in dem Psalm auch so, als beziehe er's auf sich selbst. Er wagte es demnach zu sagen, er habe allezeit den HErrn vor Augen und fühle den HErrn zu seiner Rechten und hoffe, durch Ihn wohl zu bleiben. Zwar war zeitweise dem nicht so, daß er das von sich sagen konnte: „Im habe den HErrn allezeit vor Augen.“ Dom hatte er im übrigen den frommen Sinn. Und nachdem er infolge eines schweren Falles mit Schaden klüger geworden war, mag es stetiger bei ihm recht gewesen sein, so daß er die Zuversicht wiedergewann und behielt, er werde wohl bleiben.

Von uns, die wir im Neuen Testament stehen, wird es vornehmlich gefordert, den HErrn allezeit vor Augen zu haben - allezeit, wenigstens insoweit, daß wir keine Ihm mißfälligen, Ihn verleugnenden, Ihn hintansetzenden Seitenblicke tun. Solches ist uns leichter gemacht, da nun unser Blick zu Gott dem HErrn ein Blick auf Jesus geworden ist, unsern hocherhöhten Bruder, dessen Vorbild wir vor uns haben. Zu Ihm, dem „Anfänger und Vollender unsres Glaubens“, fühlen wir uns auch hingezogen, weil wir durch Ihn zu Gnaden angenommen sind und Frieden empfangen haben. Von Ihm wissen wir ferner, daß Er, wenn wir zu Ihm blicken, bei uns, uns zur Rechten sein will - wie denn auch zu Ihm all unsre Hoffnung auf Zeit und Ewigkeit steht. Wer sollte nicht Ihn gerne allezeit vor Augen haben?!

Und doch, wo sind sie, die es so tun, wie es gefordert ist? Die nicht immer wieder ihre Blicke seitwärts richten nach den Trebern dieser Welt, durch die sie sich in allerlei Sünden und Übertretungen des göttlichen Gebotes verlocken lassen?

Aber bedenken wir recht, daß die Verheißung, wohl zu bleiben - an welche David sich hält -, nur soweit sich an uns erfüllt, als wir den HErrn vor Augen haben oder wenigstens nicht von Ihm abseits blicken. Jeder Seitenblick, den wir durch Verlassen des HErrn tun, bringt Gefahr oder Züchtigung - eine um so schwerere Züchtigung, je mehr es von uns erwartet werden konnte, daß wir keine solchen bösen Seitenblicke mehr tun. Wer die Welt und deren Lust und Freude und Tand noch im Auge hat, der wird es schwer haben, wohl zu bleiben und wird es früher oder später erfahren, wieviel Schaden es ihm gebracht hat oder bringt.

Wollen wir darum den HErrn allein unser Gut, unsern Schatz, unsre Ehre und Freude, unsre Richtschnur sein lassen! Ach, wie wird's uns dann so wohl gehen, nicht nur in dieser Zeit, sondern auch in der Ewigkeit!


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Das Wohlbleiben - Festbleiben - Christi

Denken wir uns den Spruch im Munde des Heilands, so kann er noch allerlei Gedanken in uns wecken.

Schon wenn Er sagt: „Ich habe den HErrn allezeit vor Augen“, erinnert's uns an die versuchungsvolle Lage, in der Er auch als ein ins Fleisch Gekommener stand, da Satan bemüht war, Ihm überall Schlingen zu legen. Rühmt Er's sodann, daß Gott der HErr Ihm zur Rechten stehe, so liegt darin ein Hinweis auf die vielen Trübsale, die über Ihn kamen und die Ihn stets zu vernichten schienen - wie Er denn, mehr als wir es wissen, Sein Leben in beständigem Kampf und Ringen mit Gott um Hilfe zugebracht hat. Wie wichtig ist es endlich, daß all Sein Hoffen - besonders für uns, um derentwillen Er sich so hingegeben hat - darauf stand, daß Er fest bleiben würde. Denn eben daran hing unsre Rettung, weil sonst alle geborenen Menschenkinder unter Satans Macht und Knechtschaft verkauft waren. Wichtig war es insbesondere, daß Er in Seiner schwersten Zeit, da Er am Kreuz hing, so stand, daß Er auch hätte ausrufen können: „Er ist Mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben“ - „wenn ich auch sterbe“, mußte Er hinzudenken. Dies aber war Ihm so gewiß, daß Er selbst einen der Schächer zu dem Paradies, das Er vor sich sah, einladen, ihm also auch das“ Wohlbleiben“ verheißen konnte. Deswegen konnte Er auch im Psalm (V. 9f.) noch weiter sagen: „Auch Mein Leib wird sicher ruhen; denn Du wirst Meine Seele nicht im Tode lassen und nicht zugeben, daß Dein Heiliger verwese“ - Worte, welche die Apostel ausdrücklich auf den HErrn Jesus beziehen (Apg. 2,25ff.; 13, 35ff.). Wie viel aber hing für uns davon ab, daß Er fest und wohl blieb, die Kämpfe alle zum Siege hinausführte und sich zum ewigen Wohlbleiben beim Vater aus der Trübsal dieser Welt in Seine ursprüngliche Herrlichkeit emporschwang! Damit ist auch für uns das Wohlbleiben gesichert.

Wie wohl aber wird's uns einmal sein bei Ihm, unsrem hocherhöhten Heiland, in Seiner Herrlichkeit und Ruhe!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

«Ich habe den HERRN allezeit vor Augen», das war ein Entschluß, den David gefaßt hatte. Diesen festen Anker für seine Seele besaß er in seinem bewegten Leben. Seine Blicke richteten sich auf den Herrn, der im Mittelpunkt seines Lebens und seiner Interessen stand. Neutestamentlich ausgedrückt bedeutet dieser Gedanke, daß der Herr im Leben des Glaubenden in allem der Erste ist. Das Kind Gottes sollte allem widerstehen, was seinem Herrn den Vorrang streitig machen und die Gemeinschaft mit Ihm stören könnte.

Unsere Blicke werden von so vielem angezogen; so viele Geräusche wollen unsere Ohren betäuben, so manch lockender Ruf versucht, unsere Schritte vom Weg abzulenken. Man könnte sich viel Verdruß und unnötiges Leid ersparen, wenn man den festen Entschluß faßte, den Herrn zum Mittelpunkt des Lebens zu machen. Nur dann wankt man nicht. Haben wir den Herrn allezeit vor Augen? Ruht unser Glaube ohne Wanken in Ihm? Wenn wir in Versuchung kommen, einen leichteren Weg, ein niedrigeres Niveau zu wählen, laßt uns achtgeben, daß der Herr in unserem Leben in allem den Vorrang hat! Dann wird die Versuchung verschwinden.

Wir wollen uns prüfen im Licht dieses Wortes. Hat Gott bei uns wirklich den Vorrang? Suchen wir vor allem nach dem, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes? Trachten wir nach diesen Dingen? Ist Christus wirklich unser Leben? Gibt uns Sein Wille wirklich unsere Entschlüsse ein? Ist die Ehre Gottes tatsächlich das einzige Ziel aller unserer Bemühungen?

Wenn ja, dann können wir sagen, weil es wahr ist: «Ich wanke nicht.» Dann ist unser Herz fröhlich, weil es eine Quelle besitzt, die nie versiegt. Und der Herr wird uns den Weg des Lebens zeigen, diesen Weg, der sich Schritt für Schritt vor uns auftut, während wir unserem Meister nachfolgen, der selbst jeden Schritt auf diesem Weg gebahnt hat. «Ich habe den Herrn allezeit vor Augen.»