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Predigten zu Psalm 145,19
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Luthers Gebet um Regen
Als es lange nicht geregnet hatte und alles Getreide auf den Feldern zu verdorren drohte und jedermann sehr besorgt war, ging Dr. Martin Luther in den Garten, hob seine Augen zum Himmel auf und sprach diese Worte: »Herr, unser Gott, Du hast durch den Mund Deines Knechtes David gesagt: ›Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und hört ihr Schreien und hilft ihnen.‹ Wie kommt es, dass Du uns keinen Regen geben willst, wo wir doch so lange schon schreien und Dich bitten? Nun wohlan, wenn Du keinen Regen gibst, so wirst Du uns ja etwas Besseres geben: ein ruhiges und stilles Leben, dazu Friede und Einigkeit. Nun bitten wir Dich aber sehr und haben auch schon so oft gebeten. Tust Du es nun nicht, so werden die Gottlosen sagen, Christus, Dein Sohn, lüge, weil er doch gesagt hat: ›Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben.‹ Also werden sie zugleich Dich und Deinen Sohn Lügen strafen. Ich weiß, dass wir von Herzen zu Dir schreien und sehnlichst seufzen, warum erhörst Du uns denn nicht?« In ebenderselben folgenden Nacht kam ein sehr guter, fruchtbarer Regen. Das geschah anno 1532, am 9. Juni.
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Er hört ihr Schreien
Wer kann die Ehre und die Höhe eines Christenmenschen ausdenken? Weil er König ist, ist er aller Dinge mächtig, und durch sein Priestertum hat er Rechte bei Gott, denn Gott tut, was er in seinem Namen bittet und will, wie im Psalter geschrieben steht: »[Gott] tut, was die Gottesfürchtigen begehren.« Zu diesen hohen Ehren ist der Christ allein durch den Glauben gelangt und nicht durch irgendein Werk. Daraus kann man klar erkennen, dass ein Christenmensch frei von allen Dingen ist und über allen Dingen steht, sodass er dazu keiner guten Werke bedarf, um rechtschaffen und selig zu sein. Der Glaube bringt ihm das alles im Überfluss. Und wenn er so töricht wäre zu meinen, durch ein gutes Werk rechtschaffen, frei, selig oder ein Christ zu werden, so verlöre er dadurch den Glauben und alles andere dazu. Er gliche dem Hund, der ein Stück Fleisch im Maul hatte und das Spiegelbild davon im Wasser sah. Er haschte nach dem Spiegelbild und verlor dadurch sowohl das Fleisch als auch das Spiegelbild.