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Predigten zu Psalm 141,2
Im Gebet kommt das Leben des Geistes in uns zum Ausdruck. Gebet erfordert dauernde, gläubige, kindliche Unterwerfung unter den Willen unseres Vaters im Himmel, und das schenkt uns der Heilige Geist. Dann ist unser Gebet eine für Gott wirkende Macht in der Welt. Das wahre Gebet führt uns in eine Haltung, in der Gott uns nahe kommen und uns segnen kann. Es öffnet uns den Himmel, und unser Retter antwortet. Durch Gebet werden wir Gottes Mitarbeiter und nehmen teil am Priesterdienst unseres Großen Hohenpriesters. Wir treten in den Riß und setzen Gottes Arm in dieser Welt in Bewegung.
Beten erschließt den Jüngern des Herrn, wer sie auch sein mögen, grenzenlose Möglichkeiten. Es ist ein Teil des Bundes, den der Herr mit den Seinen macht, ein verborgenes Zusammenarbeiten mit sichtbaren Ergebnissen unter den Menschen. Wenn jemand von diesem Gebetsleben erfaßt wird, greift es um sich wie Feuer und geht auf andere über. Das ist es, was wir heutzutage brauchen: Gottes Treue erproben im Gebet für das Erntefeld, für die Rettung von Menschenseelen. Und wenn das Gebet erhört zu werden beginnt, wird das Herz des Jüngers froh. Der Ausspruch des Psalmisten weist uns auf unsere Pflicht und unser Vorrecht hin, so mit Gott zusammenarbeiten zu dürfen. Der Abend des Gnadentages ist gekommen, und da soll unser Gebet vor Gott aufsteigen wie das Räucherwerk im Heiligtum.
Die Menschen mögen sich erregen und Bündnisse schließen, vergeblich reden und sich gegen Gott auflehnen, Er, der Herr, greift von Seinem Gnadenthron aus ein (Psalm 2,1-6). Er fordert uns auf, vor diesen Thron zu treten, und dort nimmt Er unsere Gebete in Empfang, die wie kostbares Räucherwerk in Seinen Augen sein sollen.
Laßt uns eintreten in diesen heiligen Priesterdienst! Gott erwartet Gebete von uns, die eine Frucht unserer Gemeinschaft mit Ihm sind. Und die Welt braucht das, denn es ist Abend geworden. Das Licht nimmt ab, die Nacht kommt… Das Aufheben unserer Hände sei also wie das Abendopfer, an dem Gott Wohlgefallen hat!