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Predigten zu Psalm 140,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
David redet hier vor Gott nicht so sehr gegen einen Einzelnen, als vielmehr gegen diejenigen, die durch ihn repräsentiert werden, nämlich solche, die man am besten als »böse Menschen« beschreibt. Davon laufen viele herum; in der Tat werden wir keinen nichtwiedergeborenen Menschen treffen, der nicht in gewisser Weise ein böser Mensch ist, wenn auch nicht alle gleich schlecht sind. Es ist gut für uns, dass unsere Feinde böse sind; denn es wäre katastrophal, hätten wir die Guten gegen uns. Wenn sich der »böse Mensch« gegen den Frommen wendet, ist er schrecklich wie ein Wolf oder eine Schlange oder wie der Teufel selbst. Grimmig, unversöhnlich, gnadenlos, unerbittlich und skrupellos interessiert ihn nichts, als seiner Bosheit freien Lauf zu lassen. Der Verfolgte wendet sich im Gebet zu Gott, und nichts Klügeres könnte er tun. Wer anders könnte dem »bösen Menschen« entgegentreten und den Gerechten in Sicherheit bringen als der HERR allein, dessen unendliche Güte allem Bösen im ganzen Weltall überlegen ist? Wir selbst haben der List des Feindes nichts entgegenzusetzen; aber der Herr weiß die Heiligen zu erretten. Er kann uns aus der Reichweite des Feindes bringen, Er kann uns stützen, wenn wir in der Gewalt der Feinde sind, Er kann uns retten, wenn unser Schicksal besiegelt scheint; und auf jeden Fall rettet Er uns von dem Bösen, wenn Er uns auch manchmal nicht vor Menschen schützt. Sollten wir im Augenblick irgendwie von Gottlosen gequält werden, ist es besser, Gott die Verteidigung zu überlassen, als diese selbst zu versuchen.
Davids Feinde waren so gewalttätig, wie sie böse waren, und so listig, wie sie gewalttätig waren, und so hartnäckig, wie sie listig waren. Es ist schwer, mit Menschen umzugehen, die sich nur in ihrem Element fühlen, wenn sie einem Schwierigkeiten machen können. Eine solche Situation schreit nach Gebet, und das Gebet ruft nach Gott. Der Herr kann uns durch Vorsehung und Gnade vor der Macht der Gottlosen bewahren. Er allein kann das tun; denn weder unsere eigene Wachsamkeit noch die Treue unserer Freunde kann uns gegen die Schlangenangriffe der Feinde absichern. Wir müssen sowohl vor den weichen, als auch vor den rauen Händen der Gottlosen behütet werden, vor ihren Schmeicheleien genauso wie vor ihrer Verleumdung. Ihr schlechtes Vorbild kann uns verunreinigen und uns damit mehr Schaden zufügen als ihre Unterdrückung. Der HERR muss unser Bewahrer sein, sonst richten böse Hände aus, was böse Herzen ersonnen und böse Lippen angedroht haben. Das ist ein starkes Argument, um zu Gott zu beten. Er ist der Beschützer der Heiligkeit, und wenn das reine Leben Seines Volkes in Gefahr ist, verloren zu gehen, dürfen wir erwarten, dass Er eingreift. Die Frommen sollten das Beten nie vergessen; denn es ist eine Waffe, der auch der entschlossenste Feind nicht standhalten kann.