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Predigten zu Psalm 137,7
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Der Fall bleibt in der Hand des Herrn. Er ist ein Gott, der vergilt, und Er wird unparteiisch Recht ausüben. Wir können sicher sein, dass jede Unrechtsmacht zum Untergang verdammt ist und dass vom Thron Gottes aus alle gerichtet werden, deren Gesetz die Gewalt, deren Maßstab die Selbstsucht und deren Handlungsweise Unterdrückung ist. Glücklich ist der Mensch, der helfen wird, das geistliche Babylon zu zerstören, das trotz allen Reichtums, aller Macht »zu vernichten ist«. Glücklicher noch sind diejenigen, die sehen werden, wie es gleich einem Mühlstein in der Flut versinkt, um nie wieder aufzutauchen. Was das geistliche Babylon ist, braucht niemand zu fragen. Es gibt nur eine Stadt in der Welt, die diesen Namen verdient. Die Herzen der Juden brannten; sie hatten gesehen, wie die geliebte Stadt in ein schreckliches Schlachthaus verwandelt wurde. Und so sprachen ihre Herzen ein ähnliches Urteil über Babylon aus. Diese Stadt sollte mit ihrer eigenen Drahtpeitsche gezüchtigt werden. Der Wunsch nach gerechter Vergeltung entspricht eher dem Geist des Gesetzes als dem des Evangeliums – und doch lodert in Augenblicken gerechten Zorns das alte Feuer wieder auf. Und weil die Gerechtigkeit in der Menschenbrust immer noch lebendig ist, wird es nicht an Feuer bei den vielen Tyranneien fehlen, die es heute noch gibt. Wir sollten so weise sein, diese Stelle als Weissagung zu betrachten. Die Geschichte lehrt uns, dass diese sich buchstäblich erfüllte: In ihrer Angst willigten die Babylonier ein, ihre eigenen Kinder umzubringen, und die Männer meinten gut davonzukommen, wenn sie ihre Frauen und Kinder dem Schwert überlieferten. So schrecklich, wie das alles war, so kann man auch froh darüber sein, wenn man das Wohl der weiten Welt bedenkt; denn Babylon, der gewaltige Räuber, hatte jahrelang viele Völker gnadenlos hingemordet, und Babels Fall war für viele Menschen der Beginn eines freieren und sichereren Zustands. Die Ermordung unschuldiger Kinder kann nie genügend beklagt werden; es gehörte aber zur orientalischen Kriegsführung, und die Babylonier hatten nie darauf verzichtet; darum wurden auch sie nicht verschont. Die Vergeltung der Vorsehung mag lange warten, doch kommt sie bestimmt; auch sehen solche, die Gottes gerechtes Handeln darin erkennen, keinen Grund, sich darüber zu ärgern. Es ist etwas Abscheuliches, dass ein Volk einen Scharfrichter nötig hat; doch wenn der Mensch Mord begeht, sind die Tränen für die Opfer angebrachter als für die Meuchelmörder. Die Gefangenen in Babylon machten keine Musik; stattdessen stießen sie ihre gerechten Verwünschungen aus, die weit besser mit ihrem Umfeld übereinstimmten als Lachen und Gesang. Wer das Volk des Herrn schmäht, wird mehr empfangen, als er haben möchte, und das zur eigenen Verwirrung. Sie werden für wenig Vergnügen sehr viel Herzeleid bekommen. Sollten die Despoten die Tugend unter ihren eisernen Stiefeln zertreten, ohne jemals bestraft zu werden? Die Zeit wird es zeigen.