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Predigten zu Psalm 127,2
Seinen Freunden gibt Er es schlafend
Den lieben langen Tag mögen wir in unruhiger Hast hierhin und dorthin gelaufen sein, und alles getan haben, was in unseren schwachen Kräften lag, um das Haus zu bauen, oder die Stadt zu behüten. Endlich können wir nicht länger Stand halten; mit einem letzten, hilflosen Blick auf Gott fallen wir zurück in seine ewigen, allmächtigen Arme und schlafen ein. Wir ruhen lange, bis der Morgen an unser Fenster pocht; dann springen wir erleichtert auf: der Sturm hat sich gelegt und siehe da – während wir schliefen – ward uns die ersehnte Gabe beschert. Seinen Freunden gibt es der HErr schlafend. Ist das nicht ein Bild dessen, was im Tode geschieht? Wir mögen unser Leben lang uns gequält und abgemüht, viel unternommen und wenig zu Stande gebracht und dabei oftmals Gottes Liebe und Fürsorge in Frage gestellt haben; müde, mit gebrochenem Herzen schlafen wir dann ein an der Brust Jesu, und wenn wir erwachen, da ist das Haus gebaut, das neue Jerusalem mit seinen Perlentoren und Mauern von Jaspis ist aufgerichtet, das Reich Gottes ist da!
Hinweg denn, ihr trüben, nagenden Sorgen, ich will ruhen! Kommt, Glaube und Hoffnung, schließet meine Augen und stillet mein Herz! Jesu, gib du mir Schlaf, und während ich schlafe, gib mir, was mein Herz wünscht, dann werde ich satt sein, wenn ich erwache. Umhüllt von den Geheimnissen der Ewigkeit, beschützt von einer Engelwacht, zur Ruhe gebettet in der mütterlichen Erde, werden unsere Leiber (nicht unsere Seelen) schlafen, bis des Erzengels Posaune erschallt, die das Kommen des neuen Himmels und der neuen Erde ankündigt. Dann werden wir, verspäteten Schläfern gleich, aufwachen und erfahren, dass Gott die Erlösung vollendet hat, während wir schliefen.