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Predigten zu Psalm 118,26
Zitate von Christoph Blumhardt anzeigen
Mit diesen Worten - welche einst bei besonderen großen Festversammlungen in Israel vor dem Tempel gesungen wurden - wird aufs lebendigste die Zuversicht zum HErrn ausgedrückt, der nach vielem Warten mit Seiner Allmacht und Hilfe herzutritt. Die Worte sagen mehr, als wenn man nur bittend spricht: „Komm, HErr, und hilf!“ Denn sie stellen die kommende Hilfe schon in die Gegenwart und wollen andeuten, daß man die ersten Spuren davon, gleichsam die ersten Strahlen einer aufgehenden Sonne, erblicke.
Die Worte des Psalms sind aber auch prophetisch gewesen auf den kommenden Heiland der Welt, den man, wenn man im Glauben recht erregt war, sich eben als kommend vorstellte. Deswegen hat auch beim Einzug Jesu in Jerusalem das Volk diese Worte gesungen, um damit zu bekennen, daß sie in Jesus den Verheißenen erblickten. Der war ja denn gekommen, und zwar „im Namen des HErrn“, d.h. mit der Kraft des Höchsten angetan, die bezeugte, daß Er ein Heilsstifter und Friedensbringer war. In Erinnerung an Ihn singen wir jetzt: „Gelobt sei, der gekommen ist im Namen des HErrn, ein Trost aller Welt, der allem Jammer ein Ende machen wird!“
Indessen ist Er wieder aufgefahren zu Seinem Vater; und wie viel Jammer ist bei uns zurückgeblieben, soviel Trost uns auch durch Ihn geboten ist! Da stehen wir in einer abermaligen Sehnsucht nach Seinem Kommen und möchten gerne den Tag anbrechen sehen, da wir ausrufen dürfen: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des HErrn, in der Kraft und Herrlichkeit Seines Vaters!“
Doch erfahren wir, daß Er auch wieder in beständigem Kommen begriffen ist, namentlich, wenn wir Ihn anrufen. Er hat ja selbst zu Seinen Jüngern gesagt: „Ich will euch nicht Waisen lassen, Im komme zu euch.“ So können wir uns bei allem, was in Seinem Reime geschieht, Sein Kommen, Sein Mitdazukommen denken und müssen uns einstweilen mit dem begnügen. Wie oft können wir das erfahren, wenn wir das Wehen Seines Geistes verspüren, wenn unser Herz in uns brennt wie in den Jüngern, die nach Emmaus gingen! Auch wenn oft unerwartete Hilfe in Nöten aller Art uns zuteil wird, können wir uns gedrungen fühlen zu sagen: „Gelobt sei, der da kommt, der hilft vom Himmel her!“
Aber doch warten wir auf Sein wirkliches Kommen, mit welchem sich alles vollendet, wonach sich unser Herz sehnt. „Komm, Herr Jesu!“ sind wir angewiesen zu rufen.
Und endlich wird es heißen: „Er kommt! Er kommt!“ Zu einer Zeit, da alles in großem Gedränge ist, alles verloren scheint: Wie werden die Seinen doch da ihre Häupter erheben, wenn sie Ihn vom Himmel kommen sehen! Und mit welchem Jubel und welchem Frohlocken werden sie sagen: „Gelobt sei, der da kommt im Namen, in der Kraft des HErrn!“
Denn alles und alles ist uns unser hochgelobter Heiland Jesus Christus mit Seinem Kommen!