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Predigten zu Psalm 115,8
Die solche (Götzen) machen, sind ihnen gleich, und alle, die auf sie hoffen
Der Ausspruch, dass die Menschen ihren Idealen ähnlich werden, ist zum Gemeinplatz geworden; und dass die Heiden ihren Gottheiten sich nachbilden, ist wohl bekannt. Zuerst schreiben sie ihren Göttern ihre eigenen Laster zu, wie die Griechen und Römer es taten, und dann meinen sie, durch Nachahmung sie zu verehren.
Aber in Bezug auf unser Verhältnis zu dem Herrn Jesu liegt hierin eine herrliche Wahrheit verborgen. Ist Er unser Ideal geworden, setzen wir unser ganzes Vertrauen auf Ihn, dann wird seine Schönheit unser Angesicht bescheinen, und wir werden in sein Bild verwandelt, als von einer Klarheit zur anderen. Wir wissen, wenn Er einst geoffenbart werden wird, so werden wir Ihm gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist. In einem gewissen Sinn geht diese Umwandlung jetzt schon vor sich, in denen, die Ihn mit dem Auge des Glaubens ansehen, und Ihm ähnlich werden.
Durch unseren Wandel können wir viel mehr erreichen, als durch Worte. Wir können nicht immer reden von Jesus; aber allezeit vor Ihm leben, das können wir. Von einem jungen Mädchen, das kürzlich im Dienste der Mission zu den Heiden ging, aber noch kein Wort jener fremden Sprache reden konnte, wurde mir gesagt, dass ihr Leben, oder vielmehr das Leben Jesu in ihr, einen weit stärkeren Einfluss auf ihre Umgebung ausübe, als sie es ahnen könne. Das ist die göttliche Regel: Lebe in Jesu; vertraue Ihm, so wirst du in sein Bild verklärt; bleibe in Ihm, so wird Er in dir bleiben.
Als Anskar, der im neunten Jahrhundert den Schweden das Evangelium brachte, gefragt wurde, ob er auch Wunder, tun könne, antwortete er: „Wollte Gott mir solche Macht verleihen, so würde ich Ihn bitten, mir die Gnade zu geben, das Wunder eines heiligen Lebens darzustellen.“ Das ist wohl das Schwerste.