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Predigten zu Psalm 113,9

"Der die Unfruchtbare des Hauses wohnen läßt als eine fröhliche Mutter von Söhnen. Lobet der HERR!"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er lässt die Unfruchtbare im Hause wohnen, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird

Diese Worte beziehen sich offenbar auf das Loblied der Hanna, nach Samuels Geburt, als der HErr ihre Schmach von ihr abgewendet hatte. Ihre Geschichte wie auch dieser Psalm können solchen von großem Trost sein, die noch niemals, Seelen für den HErrn gewinnen durften. Gott kann uns zur Mitteilung des Lebens für Tausende setzen. Hierzu gehören aber folgende Bedingungen:

Scheue dich nicht, wie Hanna, die Betrübnis deiner Seele einzugestehen; weine vor dem HErrn; schütte dein Herz aus vor Ihm zu Silo, wenn auch die Stimme unhörbar ist, und nur die Lippen sich bewegen. Bitte den HErrn mit starkem Geschrei und Tränen, dass Er die Schmähungen deines Widersachers verstummen heiße. Nur solche werden Seelen für den HErrn gewinnen, die nicht ohne diese leben können.

Klammere dich nicht an menschliche Stützen, sondern nur an Gottes Verheißung; glaube, dass Er dich fruchtbar machen könne für Ihn, und mache deine Ansprüche an Ihn geltend. Glaube, dass Er auch aus Steinen Kinder erwecken kann. Halte Ihm sein Wort vor, und erinnere Ihn an seine Verheißung: „Ich will dich sehr fruchtbar machen.“

Hanna gelobte, ihr Kind dem HErrn zu geben, und als Samuel alt genug war, wurde er zur Erfüllung dieses Gelübdes in die Stiftshütte gebracht. Wir sind allzusehr geneigt, uns selbst die Ehre zuzuschreiben, wenn Menschen für Gott gewonnen werden; aber so wenig wir sie, ohne den HErrn, Ihm hätten zuführen können, so wenig dürfen wir sie für uns beanspruchen, wenn sie uns geschenkt werden. Wer, wie Hanna, seinen Samuel Gott übergibt, kann auch mit ihr einstimmen in den Lobgesang: „Mein Herz ist fröhlich in dem HErrn; mein Horn ist erhöhet in dem HErrn; denn ich freue mich deines Heils.“


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er wandelte den Felsen in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in einen Wasserquell

Wir haben es alle nötig, dass dieses Wunder in uns gewirkt werde. Unsere Herzen sind hart wie Kieselsteine, unsere Augen trocken; unsere Seelen bleiben kalt, der Liebe dessen gegenüber, der für uns durchstochen ward, und keine Reuetränen fließen, wenn wir der Schuld an seinem Tode gezeiht werden. Man hört wenig von gebrochenen Herzen unter Gottes Kindern, und es ist eine traurige Tatsache, dass Sündenerkenntnis verhältnismäßig selten vorkommt bei den Gott Entfremdeten. Dem war nicht immer also. Wir lesen von ganzen Gemeinden, die vor Schmerz und Reue zusammenbrachen unter der Predigt eines Finney. Einst warf ein bloßer Blick aus seinen Augen ein spottendes Mädchen zu Boden, und hatte ein so tiefes Werk der Gnade in ihr zur Folge, dass die ganze Arbeiterschaft einer Fabrik und dann alle Einwohner eines Dorfes davon ergriffen wurden und ihre Sünden erkannten.

Moses schlug den Kieselfelsen am Anfang der Wüstenreise, an deren Ende sollte er mit dem Felsen reden. Aber in beiden Fällen war die Wirkung dieselbe. Wasser strömte aus dem Herzen des Felsen. O gebrauche dein Kreuz, du Sohn Gottes, der du HErr des Hauses bist, in dem Moses nur als Knecht diente, und schlage unsere Herzen, dass die Tränen reichlich fließen; oder sprich nur ein Wort, so wird es geschehen. Man sagt, jedes Gebäude habe einen bestimmten Stützpunkt, und wenn man diesen mit einem Schlag treffe, so erzittern die Grundfesten. Es muss wahrlich auch in unserem Herzen eine Saite geben, deren Anschlag sie nicht widerstehen können, so dass wir dem HErrn für seinen Schmerz Tränen, für seine Pein unsere Seelenangst darbringen.

„Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“