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Predigten zu Psalm 112,6
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Gott wurzelte und gründete den Gerechten so, dass weder Menschen noch Teufel ihn aus dieser Stellung reißen können. Sein Wohlstand wird immer weiter wachsen und nicht wie der der Gaukler und Schwindler, deren Gewinn nur flüchtig ist. Sein guter Ruf wird alle Jahre hindurch leuchtend strahlen; denn er ist nicht bloßer Schein. Sein Haus hat Dauer, und er braucht nicht von einem Ort zum anderen zu ziehen wie ein Vogel, der sein Nest verlässt; selbst erinnern wird man sich an ihn lange Zeit; denn ein guter Mensch wird nicht schnell vergessen. Er wird sich vor bösen Nachrichten nicht fürchten und auch nicht erschrecken, wenn sie eintreffen. Sein Herz ruht in der festen Verbindung mit Gott, so kann ihn ein Wechsel in seinen Lebensumständen nur wenig berühren. Der Glaube hat ihn fest und standhaft gemacht, und so wird er, auch wenn’s zum Ärgsten kommt, ruhig und geduldig bleiben und auf den Gott seiner Rettung warten. Seine Liebe zu Gott ist tief und wahr, sein Vertrauen auf Ihn fest und unbeweglich, und sein Mut hat eine sichere Grundlage; er stützt sich auf Gottes Allmacht. Er hat das aus Erfahrung gelernt und in vielen Jahren bestätigt bekommen. Er ist kein umherrollender Stein, sondern ein Pfeiler im Hause des HERRN. Er ist bereit, jedem Feind entgegenzutreten – denn ein heiliges Herz hat ein tapferes Angesicht. Während des ganzen Kampfes, bis er den Sieg erringt, ist er frei von Furcht. Wogt die Schlacht auch hin und her und scheint das Ergebnis auch fraglich, hält er sich doch fest an Gott, und Bestürzung ist ihm fremd. Die Gnade lässt ihn wünschen, seine Feinde würden gut werden, wenn auch die Natur ihn dazu bringt, der Gerechtigkeit zu wünschen, sie möge ihren Lauf nehmen. Aber auch denen, die ihm Unrecht taten, will er nicht aus privater Rachsucht Schaden zufügen.
Der zehnte und letzte Vers zeigt sehr deutlich den Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, um damit die Segnungen des Gottesfürchtigen noch bemerkenswerter erscheinen zu lassen. Erst werden die Gottlosen das vorbildliche Verhalten der Heiligen sehen, durch das sie verurteilt werden. Dann werden sie die Glückseligkeit der Frommen erleben, wodurch ihre ewige Verdammnis noch schrecklicher wird. Das Kind des Zorns wird genötigt, Zeuge der Segnungen des Gerechten zu sein; doch wird ihm dieser Anblick das Herz abfressen.
Während die Gerechten für immer bestehen und ihr Andenken stets grünen wird, soll der Gottlose samt seinem Namen vom Erdboden getilgt werden. Er wäre gern der Gründer einer Familie gewesen und hätte gern als etwas Großes gegolten; doch wird er verschwinden und sein Name mit ihm. Wie weit ist der Golf, der den Gerechten von dem Gottlosen scheidet, und wie verschieden sind die ihnen vom Herrn zugeteilten Lose! Welche Gnade ist es doch, ein Gesegneter des Herrn zu sein! Das wird uns von ganzem Herzen singen lassen.