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Predigten zu Psalm 112,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Nach dem letzten Vers von Psalm 111 – »Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang« – handelnd, hat dieser Mensch angefangen, weise zu werden; und diese Weisheit brachte ihm gegenwärtige Freude und versicherte ihm, einst ewig glückselig zu sein. Der HERR ist so groß, dass sich alle, die Ihm nahe sind, ehrfürchtig vor Ihm beugen müssen. Und gleichzeitig ist Er so unendlich gut, dass sich diese Furcht in zarte Liebe verwandelt und zu einem wunderbaren Gefühl wird, das keinerlei Knechtschaft empfinden lässt.
Die wahren Nachkommen der Gerechten sind solche, die ihnen in ihren Tugenden nacheifern. Selbst als Gläubige sind sie Nachkommen Abrahams, weil sie seinen Glauben nachahmen. Das sind die wahren Helden ihrer Zeit, die wirklich großen Männer unter den Adamssöhnen; ihr Lebenswandel ist erhaben, und ihr Einfluss auf ihre Zeit ist weit größer, als es zunächst erscheint. Das Geschlecht der aufrichtigen, Gott ergebenen, gerechten Menschen wird durch die Zeitalter bewahrt und bleibt stets unter dem Segen Gottes. Die Gottesfürchtigen mögen verfolgt werden, sie werden aber niemals verlassen sein. Die Flüche der Menschen können ihnen den Segen Gottes nicht rauben, denn die Worte Bileams sind wahr: »Er hat gesegnet, und ich kann’s nicht wenden.« Ihre Kinder stehen unter der besonderen Fürsorge des Himmels, und man wird gewöhnlich feststellen, dass sie den göttlichen Segen ererben. Ehrlichkeit und Anstand sind bessere Grundlagen für ein achtbares Haus als nur List und Raffgier, und sogar bessere als Talent und Tatkraft. Gottesfurcht und ein aufrichtiger Wandel bedeuten höheren Adel, als Blut oder Geburt bieten können. Wir sind bestenfalls elende Kopien des großen Originals, doch wir sind Kopien, und weil wir das sind, rühmen wir den Herrn, der uns in Christus Jesus neu geschaffen hat. Der Aufrichtige ist gnädig. Das heißt, er begegnet seinem Umfeld mit Freundlichkeit; er ist nicht mürrisch oder launisch, sondern höflich gegenüber seinen Freunden und gütig gegenüber Armen, er vergibt den Irrenden und bemüht sich zum Besten aller. Auch ist er barmherzig, also mitfühlend und mitleidend, und unterstützt die Elenden in Zeiten der Not. Man muss ihn nicht zu guten Werken antreiben, er selbst ist voller Menschlichkeit. Es macht ihm Freude, sich auf die Seite der Traurigen zu stellen. Auch nennt man ihn »gerecht«. In allem Umgang mit seinen Nächsten gehorcht er dem Recht, und niemand kann ihm vorwerfen, dies zu verletzen oder seinen Nächsten zu übervorteilen. Seine Gerechtigkeit wird aber durch Barmherzigkeit abgemildert und ist mit Gnade gewürzt. Solche Menschen kann man in unseren Gemeinden finden, und sie sind bei weitem nicht so selten, wie kritische Menschen annehmen; doch sind sie gleichzeitig viel seltener, als die große Masse der Bekenner zu hoffen Anlass gibt. Herr, lass uns alle in den Besitz dieser liebenswerten Eigenschaften gelangen!