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Predigten zu Psalm 108,13
Er wird unsere Feinde untertreten
Das ist die beste Kriegskunst: bleibe in stiller Gemeinschaft mit Gott, und wenn der Feind sich naht, so schaue auf zu deinem allezeit gegenwärtigen Freund und sprich: „Nun, HErr, tritt du meinen Widersacher unter deine Füße!“ Es wird uns leicht werden, diese Stellung einzunehmen, wenn wir die in diesem Psalm aufgezählten Bedingungen erfüllen. Betrachten wir diese einmal genauer:
Dass Herz muss mit rechtem Ernst und völliger Hingabe auf Gott gerichtet sein. Wir müssen uns frühe aufmachen, zur Gemeinschaft mit Gott, und unsere Waffenrüstung anlegen, bevor wir in die Schlacht gehen. Mit unserem Wandel sowohl als mit unseren Lippen müssen wir Gott preisen. Dann wird Gott in seinem Heiligtum für uns reden; und wenn Er mit uns ist, wer kann dann wider uns sein? Sichem, Gilead und Manasse waren berühmt um ihrer Fruchtbarkeit willen; sie sollen hier die dem Glauben zugesprochenen Gnadengüter darstellen. Moab, Edom, das Philisterland bezeichnen grimmige Feindschaft und erinnern uns an die uns anhaftenden Sünden, unsere mächtigen Feinde, die aber vor uns fallen müssen, wenn wir im Bunde stehen mit dem Allmächtigen.
Der Prophet Micha hat einen Blick, getan in diese herrliche Wahrheit, als er ausrief: „Es wird ein Durchbrecher vor ihnen herfahren; der König wird vor ihnen hergehen, der HErr vorne an.“ Ja, der Hirte geht seiner Herde voran; aber die Schafe müssen ihm folgen. Wir wollen uns nicht begnügen mit der Erkenntnis, dass in Christo alles unser ist, sondern wir wollen diese Güter auch in Besitz nehmen und genießen. Was nützt es, zu wissen, das kostbare Goldminen unter dem Boden eines großen Landstriches liegen, wenn diese nicht ausgegraben werden? Lassen wir uns doch unsers Erbteils in Christo nicht berauben durch den Hass der Feinde unserer Seelen. Er wird sie untertreten!