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Predigten zu Psalm 107,1

"Preiset der HERR, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Was immer andere denken oder sagen mögen, die Erlösten haben überwältigende Gründe, die Güte des Herrn zu verkünden. Sie haben eine außergewöhnliche Errettung erfahren, und sie sollten dafür außergewöhnlichen Lobpreis darbringen. Der Erretter ist so herrlich, der Preis für die Erlösung so gewaltig und der Freikauf so völlig, dass sie siebenmal verpflichtet sind, dem Herrn zu danken und andere dazu zu ermahnen, dies auch zu tun. Sie sollten es nicht nur empfinden, sondern auch aussprechen. Sie sollten sowohl selbst singen, als auch ihre Nächsten zum Singen einladen. Einige sind hierhin, die anderen dorthin gezogen. Alle haben sie Immanuels Land verlassen und haben sich so weit verirrt, wie es nur ging. Doch groß sind die Gnade und die Macht, durch die sie von dem Herrn Jesus wieder zu einer Herde zusammengebracht wurden. Da sollen die Erlösten mit einem Herzen und mit einer Stimme den Herrn preisen, der sie in eins versammelt hat.

Es gibt viele falsche Wege, aber nur einen richtigen, und auf diesem kann uns niemand führen als Gott selbst. Wenn der Herr vorangeht, ist der Weg bestimmt der richtige, das brauchen wir nicht in Zweifel zu ziehen. Aus der weglosen Öde der Wüste leitet Er die Verlorenen; Er begründete den Weg, schuf den Weg und machte sie fähig, darauf zu wandeln, so schwach und hungrig, wie sie waren. Das Ende war die Mühen des Weges wert; Er leitete sie nicht von einer Wüste in die andere, sondern gab den Pilgern eine Bleibe und den Müden einen Ruheort. Diese Gunstbeweise gelten unserem Geschlecht, den Kindern der Familie, zu der wir gehören, und darum sollten wir in ihr Lob einstimmen. Die Menschenkinder sind so unbedeu- tend und so unwürdig, dass es ein großes Wunder ist, wenn der Herr überhaupt etwas für sie tut; aber Er ist nicht mit wenigem zufrieden; Er setzt Seine Weisheit, Kraft und Liebe ein, um an denen Wunder zu vollbringen, die Ihn suchen. Im Leben jedes Erlösten gibt es eine Welt voller Wunder, und darum sollte von jedem eine Welt voller Lob ausgehen. Die Zahl der Wunder, die der Herr an Seiner Gemeinde insgesamt gewirkt hat, sprengt jedes Vorstellungsvermögen, sie übersteigen unsere Gedanken, wie die Himmel die Erde überragen. Wann wird der Tag heraufziehen, an dem sich das begnadete Menschengeschlecht dem Lob Gottes genauso weiht, wie es durch Gottes Gunst bevorzugt wurde?

Der Herr weckt unsere Sehnsucht; dann befriedigt Er uns völlig. Die Sehnsucht bringt uns in Einsamkeit, Absonderung, in Durst und Schwäche und Verzweiflung an uns selbst, und das alles führt uns zu Gebet und Glauben, zu göttlicher Leitung, zur Stillung des Seelendurstes und zur Ruhe. Die gute Hand des Herrn erkennen wir in dem ganzen Prozess und in den göttlichen Ergebnissen.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

«So sollen sagen die Erlösten des HERRN ...» Ja, sie sollen es sagen! Es gibt so viele stumme, gelähmte Christen, die Gott ihren Dank für alles, was Er für sie getan hat, nicht aussprechen, so viele überwundene, ängstliche Kinder Gottes, die kein Zeugnis ablegen vor ihren Mitmenschen. Sie hüllen sich in egoistisches Schweigen, als ob Gott nie etwas für sie getan hätte.

Und doch betont unser Text: «So sollen sagen die Erlösten des HERRN, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers.» Und von was für einem Feind hat Er uns erlöst!

Wir wollen doch unserem Gott nicht vorenthalten, worauf Er ein Recht hat, und unseren Mitmenschen nicht versagen, was wir ihnen schuldig sind. Gott gebietet uns, in unserer Umgebung von Seinem Namen Zeugnis abzulegen, und Er zeigt uns, daß derjenige, der dem HERRN dankt, Seinen Namen ehrt (Psalm 50,23).

Laßt uns also überlegen, was wir Ihm schuldig sind und was wir Ihm von dem Lob, das Seinem Namen gebührt, vorenthalten. Gott loben heißt, Ihm unsere Dankbarkeit für all Seine Güte aussprechen und beweisen. Er hat gehört, als wir aus tiefer Not zu Ihm riefen. Er hat uns in Seiner Treue viele Male erhört. Er hat uns materielle und geistige Segnungen gewährt. Aber haben wir Ihn deswegen gelobt? Haben wir Ihm durch die Tat und durch ein Zeugnis, das Ihn ehrt, unsere Dankbarkeit bewiesen? Wenn es im Leben eines Christen an Lob und Dankbarkeit fehlt, entsteht eine Leere in ihm, die sehr bald durch den Ehrgeiz des Eigenlebens mit seinen Illusionen, Forderungen, Bestrebungen und Klagen ausgefüllt wird.

Daraus erklärt es sich, daß so viele Menschen unzufrieden sind, auch wenn sie im Überfluß leben. Sie drehen sich um sich selber und seufzen, anstatt Gott zu loben und anzubeten und ihren Mitmenschen zu dienen aus Liebe und Dankbarkeit gegen Gott. «Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich! »