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Predigten zu Psalm 103,11
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Grenzenlos ist die Gnade des Herrn gegenüber Seinen Auserwählten; sie ist genauso wenig zu ermessen wie die Höhe des Himmels, ja, des Himmels der Himmel. Gottesfurcht ist eins der ersten Ergebnisse des göttlichen Lebens in uns, es ist der Anfang der Weisheit, doch macht sie den Besitzer völlig überzeugt von all den Wohltaten der göttlichen Gnade und wird in der Tat hier und überall gebraucht, um alles zur Entfaltung zu bringen, was wahre Frömmigkeit ausmacht. Alle, die sich auf die Unbegrenztheit der göttlichen Gnade verlassen, sollten hierdurch erinnert werden, dass sie nur denen gilt, die den Herrn fürchten, auch wenn sie so weit wie der Horizont reicht und so hoch wie die Sterne ist. Und was die widerspenstigen Rebellen angeht, wird ihnen Gerechtigkeit ohne jede Gnade zugemessen werden.
Unsere Vergehen wurden durch das Wunder der Liebe von uns entfernt. Welch eine Last musste da bewegt werden! Und doch wurden sie unermesslich weit fortgeschafft. Fliege so weit, wie dich die Schwingen der Phantasie tragen können, und wenn deine Reise ostwärts geht, entfernst du dich mit jedem Flügelschlag vom Westen. Wenn die Sünde so weit von uns entfernt ist, können wir sicher sein, dass jeder Geruch, jede Spur von ihr, ja, die Erinnerung an sie gänzlich verschwunden sein müssen. Wenn sie dermaßen weit fortgeschafft ist, bleibt kein Schatten von Furcht, dass sie jemals zurückgebracht werden könnte. Nicht einmal Satan selbst brächte das fertig. Unsere Sünden sind weg; Jesus hat sie fortgeschafft. So fern der Ort des Sonnenaufgangs vom gegenüberliegenden Westen entfernt ist, wo die Sonne nach des Tages Arbeit versinkt, so weit wurden unsere Sünden vor so vielen Jahrhunderten durch unseren »Sündenbock« fortgetragen. Und wenn man sie jetzt sucht, wird man sie nicht finden, ja, sie sind nicht mehr, spricht der Herr. Komm, meine Seele, wach gründlich auf und verherrliche den Herrn für diese reichste aller Segnungen. Halleluja! Nur der Herr konnte die Sünden beseitigen, und Er hat es auf göttliche Weise getan, indem Er alle unsere Übertretungen endgültig austilgte.
Wie groß ist der Kontrast zwischen der welkenden Blume und dem ewigen Gott! Wie wunderbar, dass Er unsere Zerbrechlichkeit mit Seinem ewigen Sein verbunden und auch uns Ewigkeit verliehen hat! Von aller Ewigkeit her betrachtete der Herr Seine Leute als Gegenstände Seiner Barmherzigkeit, und als solche erwählte Er sie zu Teilhabern Seiner Gnade. Die Lehre von der ewigen Auserwählung ist für alle großartig, die Licht haben zum Sehen und Liebe, um sie anzunehmen. Das ist ein Thema für die tiefsten Gedanken und für die höchsten Freuden. Der HERR wandelt sich nicht, Er hat Gnade ohne Ende wie auch ohne Anfang. Alle, die Ihn fürchten, werden nie erleben, dass die große Tiefe Seiner Gnade für ihre Sünden und ihre Bedürfnisse nicht ausreichen würde.