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Predigten zu Psalm 100,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Unser glücklicher Gott sollte von einem glücklichen Volk angebetet werden. Ein fröhlicher Geist passt seinem Wesen nach dazu. Er sieht Gottes Taten und rühmt dankbar Seine Barmherzigkeiten. Auf der ganzen Welt kann man Gottes Güte sehen; darum sollte Er auf der ganzen Erde gepriesen werden. Niemals wird die Welt so sein, wie sie sein sollte, bis sie mit einmütigem Jauchzen den einzig wahren Gott anbetet.
Die Einladung zur Anbetung ist hier nicht melancholischer Natur, als sei Gottesdienst eine Beerdigung, sondern eine freudige Ermahnung, als würden wir zu einer Hochzeit eingeladen. Im Gottesdienst sollten wir uns der Gegenwart Gottes bewusst sein und Ihm mit allen unseren Verstandeskräften nahen. Das muss in jedem recht unterwiesenen Herzen ein Akt großer Feierlichkeit sein, ohne dass er in knechtischer Furcht ausgeübt wird. Darum treten wir vor Ihn nicht mit Weinen und Klagen, sondern mit Psalmen und Liedern. Gesang sollte unsere beständige Art des Nahens zu Gott sein, weil er an sich eine freudige Haltung anzeigt und zugleich unsere Ergebung Ihm gegenüber ausdrückt. Die metrischen und harmonischen Herzensäußerungen einer lobenden Gemeinde wirklich Gott geweihter Herzen hört sich nicht nur schön an, sondern erfreut auch unser Gemüt. Es ist ein Vorgeschmack auf die himmlischen Gottesdienste, wo das Loben alles Bitten verdrängt haben wird, um die einzige Art der Anbetung zu sein.
Nur solche, die in Wahrheit Seine Göttlichkeit erkennen, können überhaupt Gott wohlgefälliges Lob darbringen. Sollte nicht das Geschöpf den Schöpfer preisen? Einige Menschen leben, als hätten sie sich selbst erschaffen, sie nennen sich »Self-made Men« und verehren ihren vermeintlichen Schöpfer; aber Christen erkennen den Ursprung ihres Seins und ihres Wohlseins und geben sich nicht selbst die Ehre. Weder wegen der ersten noch wegen der zweiten Schöpfung wagen wir es, auch nur ein wenig nach der Ehre zu greifen, weil sie allein Gott gehört und Ihm allein zusteht. Seit kurzem haben sich Philosophen hart bemüht herauszuarbeiten, dass sich alles aus Atomen entwickelt hat, oder, mit anderen Worten, sich selbst erschaffen hat. Wenn diese Theorie jemals Glauben finden wird, besteht kein Grund mehr, Abergläubische der Leichtgläubigkeit zu bezichtigen; denn das Maß an Glauben, das die Lehren dieser Skeptiker erfordern, ist tausendmal größer, als was man braucht, um solche Absurditäten für wahr zu halten wie winkende Madonnen- oder lächelnde Jesuskind-Figuren. Was uns betrifft, finden wir es weit einfacher, daran zu glauben, dass der HERR uns erschaffen hat, als dass wir uns anhand einer langen Kette natürlicher Selektionen aus umherschwimmenden Atomen entwickelt haben, die aus sich selbst entstanden sind.
»Gott ist der HERR.« Das fasst Sein Wesen zusammen und enthält viele Gründe zum Loben. Er ist wahrhaft gut, gnädig, freundlich, freigebig und voller Liebe. Gott ist Liebe. Wer das Gute nicht preist, ist selbst nicht gut. Unsere Herzen springen vor Freude, wenn wir uns vor dem niederbeugen, der nie Sein Wort gebrochen und nie Seine Absichten verändert hat.